Unvergessliches Erlebnis: 29 Tage China mit Seidenstrasse, Terracotta Kriegern, Pandas, Yangtze Flussfahrt, Guilin und Li Fluss, Tibet, Grosse Mauer bei Peking und dann wieder am westlichen Ende, Peking und Shanghai.

Organisiert hat die Reise ein chinesisch-amerikanisches Reisebuero in San Francisco: China Focus. Wir waren drei Ehepaare und zwischendurch noch ein viertes Paar. Die lokalen Fuehrer waren ausgezeichnet und alle Mitreisenden richtig angenehm bis auf einen Meckerer, so dass ich mir ernsthaft ueberlege, ob Gruppenreisen fuer mich passen, denn ich war zeitweise sehr genervt und hab morgens gewartet, was er wohl heute bemaengeln und wie oft er die gleichen schon beantworteten Fragen wiederholen wuerde. Alleine haetten wir diese Reise jedoch nicht geschafft.

Unterwegs trafen wir ein deutsches Paar, das mit TUI gebucht hatte. Es sollten 10 Leute sein, aber sie waren die gesamten 17 Tage nur zu zweit. Sowas lass ich mir gefallen. 

Die Seidenstrasse war der spannendste Teil, die Grosse Mauer beeindruckend, landschaftliche Hoehepunkte: die Schluchten des Yangtze und vor allem das Karstgebirge bei Guilin. Chengdu hat einen schoenen Pandazoo, auf das teure Streicheln haben wir verzichtet. In Xi'an fand ich die grosse Stadtmauer genauso interessant wie die Terracottakrieger. Peking und Shanghai waren wegen der Menschenmengen anstrengend, aber ich moechte diese Staedte nicht missen.

Durch die kleine Gruppe kamen wir oft hautnah in Beruehrung mit Einheimischen, in den Bahnhoefen, auf den Schiffen, an und in den Sehenswuerdigkeiten. Die Chinesen bereisen ihr Land gerne und finden uns westliche Touristen genauso interessant wie wir sie. Mein Mann mit weissem Vollbart wurde zum sehr beliebten Fotoobjekt.

Sehr positiv ist, dass es kaum Taschendiebe gibt und auch nachts ist man ueberall sicher. Terroristische Angriffe radikaler Islamisten in der westlichen Provinz Xinjiang mal ausgenommen.

Das Essen war eigentlich immer dann gut, wenn wir ein einheimisches Lokal besuchten. Die auf Touristen ausgelegten Restaurants produzierten fast ausschliesslich fades Zeug. Genau das mochte unser Meckerer.

Fotos hab ich momentan nur auf Facebook. Ich beantworte gerne Fragen, falls jemand eine Chinareise in seiner Zukunft sieht. 

Erstaunlich, dass westliche Touristen immer noch als interessant empfunden werden, ich dache die Zeiten seien vorbei. Habt Ihr als Hintergrundlektüre das Buch Wild Swans ( weiß nicht wie es auf Deutsch heißt) von Jung Chang gelesen? Ist m.E. die beste Lektüre zum Verständnis vieler Phänomene in China.

Naja, nicht jeder westliche Tourist ist interessant.  Mich z.B. mit chinesisch buntem Sonnenhut, dunklem Haar und nur 1.52 m wollte keiner fotografieren, nur mein Mann. :-)

Jung Chang haben wir nicht gelesen. Als Hintergundbericht kommt es mir etwa so vor, als wenn man die Geschichte einer juedischen Familie im Dritten Reich als Hintergrundinformation fuer eine Reise durch das heutige Deutschland liest.

Wir haben andere Buecher und Berichte gelesen. Die Realitaet uebertraf jedoch alles. 

Ich denke der Vergleich hinkt. Wir Deutschen (und schon gar nicht die junge Generation) ist in ihrem alltäglichen Handeln nicht so vom 3. Reich geprägt wie die Chinesen von der Kulturrevolution. Lies es einfach mal im Nachgang und Du wirst vielleicht einiges mit anderen Augen sehen.

Nimm mal lieber nicht an, dass ich nichts gelesen und mit keinem persoenlich gesprochen habe, der in China zur Zeit der Kulturrevolution aufwuchs und anderen, die vor 25 Jahren als Studenten in der Demokratiebewegung mitmachten.