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  20.April 2024 00:24:27

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 Thema: Der Hadada/Wecken auf afrikanisch  (Gelesen 1081 mal)
graskop

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Der Hadada/Wecken auf afrikanisch
« am: 6.November 2005 18:53:40 »
Antwort mit Zitat nach oben
Hatte einfach mal das Gefühl, etwas aus dem tollen Urlaub in Südafrika zu Papier bringen zu müssen.

_________________________________________________


Adidas - Wecken auf afrikanisch   

Ankunft in der Abenddämmerung

Schwere Gewitterluft und eine fast unerträgliche Schwüle lagen bei unserer Ankunft über Graskop im Highveld, Südafrika. Das heranziehende Gewitter kündigte sich mit einem grandiosen Wetterleuchten über dem Lowveld und dem Krüger-Park an.
Für mich, als ausgesprochener Gewitter-Fan, versprachen die nächsten Stunden ein Naturschauspiel erster Güte.

Ich schlenderte mit meinem Bruder Jürgen und seiner Frau Astrid über das Gelände der Mogodi Lodge. Fasziniert fiel unser Blick immer wieder auf das Wetterleuchten, als wir uns langsam der kleinen Kirche näherten.                                    

“Hey, was ist denn  das für ein merkwürdiger Vogel auf dem Dach” - fragte ich mit Blick auf den ziemlich großen Gesellen mit dem auffallend großen, gebogenen Schnabel.

“Ach, das ist ein Adidas” - erwiderte mein Bruder grinsend, “den wirst Du noch genügend kennen lernen.” Und, etwas ernster: “der wird dich noch verfolgen.”

Adidas?, dachte ich bei mir, und wie und warum sollte ich den noch kennenlernen? Verfolgen soll er mich auch noch? - so zutraulich sieht er nun auch nicht wieder aus.

Das Gewitter kam näher, meine Unruhe wuchs, und der Adidas beäugte uns neugierig.

Adidas??? - verwechselte er da nicht irgendwas?

“Das soll ein Adidas sein?? Wo sind denn seine berühmten Streifen?” Und grinsend fügte ich noch hinzu: “Meinst Du nicht, dass das eher ein Puma ist, oder gibt’s den hier gar nicht?” - Wir brüllten los vor Lachen…. und der Adi flog verschreckt davon.  Unser Lachen wurde von einem gewaltigen Donnerschlag übertönt, und wir verließen fluchtartig die Szenerie.

Am nächsten Morgen                  

Eigentlich weiß ich gar nicht so genau, was mich so früh geweckt hat. Das leise Schnarchen aus dem Nachbarbett konnte es nicht gewesen sein. Es war halb sechs, eigentlich viel zu früh für mich, doch ich war trotz der anstrengenden Anreise putzmunter. Durch das Fenster fiel der erste zarte Schein des heranbrechenden Tages, ganz dezent und in seichten rötlichen Farben. Mich hielt nichts mehr im Bett und ich  stürmte geradezu hinaus auf die kleine Terrasse unseres Hauses.

Augenblicklich war ich überwältigt ob des Anblickes, nein auch der Geräuschkulisse, die sich mir darbot. Ich mußte mich erstmal setzen, und versuchte die ganzen Eindrücke in mich aufzunehmen.

Direkt neben dem Haus bahnt sich  ein ziemlich breiter Bach gurgelnd und plätschernd  seinen Weg talwärts durch die Wiesen und den Felsen, bevor er in nur 100 m Entfernung jäh in das Graskop-Valley  tosend abstürzt. Der Blick in Richtung Osten, links in Etappen leicht wellig bis zur Abbruchkante zum Lowveld ansteigend und weiter rechts das sich zum Lowveld öffnende Graskop-Valley mit seinen steilen Wänden.  Die Luft war glasklar, man spürte die reinigende Wirkung des Gewitters der letzten Nacht. In Richtung Lowveld kündigte sich der Sonnenaufgang mit spektakulären Farben an. Ein grandioser Anblick, der mich ganz still verhalten ließ.

Und plötzlich hörte ich es:

Lachen…

Ein leise auf- und abklingendes lang gezogenes  Lachen. Irritiert sah ich mich um, konnte aber die Ursache nicht entdecken. Dann war wieder Stille, nur der gurgelnde Bach und ein vielfaches Vogelgezwitscher waren zu hören.

Was war das bloß, bin doch eigentlich ziemlich munter. Oder haben mir meine schon etwas verwirrten Sinne einen Streich gespielt? Ich holte mir erstmal einen heißen Pott Kaffee, und ließ mich wieder auf meinem Stuhl nieder, um den Sonnenaufgang zu geniessen.

Plötzlich war es wieder da. Lachen. Lauter diesmal, und sehr deutlich. Langsam begriff ich,  dass es weder von rechts oder links oder unten aus dem Tal kam.

Nein. Es kam von oben.

Bald entdeckte ich auch die Ursache für dieses durchdringende Lachen. Es war der Adidas, der hoch oben  über mir lachend seine Kreise zog. Bald gesellte sich ein zweiter, kurz darauf noch ein dritter dazu.

Eine Szenerie, die mich fast täglich während des gesamten Südafrikas-Urlaubs  faszinierte. Die Stunde rund um den Sonnenaufgang  war eigentlich die schönste Zeit des Tages,  im Krüger-Park untermalt durch die unvergeßlichen Geräusche der vielen Tiere. Wer diese Geräusche einmal vernommen hat, wird sie so schnell nicht mehr vergessen.

Und der Tag begann fast immer mit einem Lachen, mal dezent, mal fast ohrenbetäubend, wenn ein ganzer Schwarm seine Kreise am Himmel zog - auch wenn einem angesichts der Lage im Lande danach  gar nicht zumute war.

Jürgen und Astrid hatten recht: Auch heute noch, gut 8 Monate später, wach ich manchmal nachts auf, und meine, ein leises Lachen vernommen zu haben. Doch da ist nichts. Ich vermisse den Adi…



Anmerkung:

Jürgen und Astrid erklärten mir, wie es eigentlich zu diesem komischen Namen kam. Eigentlich heißt dieser lustige Geselle Hadada, oder auch Hagedasch.
Anläßlich deren seinerzeitigen, beruflich bedingten 2-jährigem  Aufenthalts konnten aber weder sie doch deren Kollegen sich an diesen Namen gewöhnen. Und so wurde daraus kurzerhand daraus der Adidas.

Ich find den Namen zu lang, und auch unpassend. Ich nenn ihn kurz einfach nur Adi.
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Kia

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Re:Der Hadada/Wecken auf afrikanisch
« am: 8.Dezember 2005 09:11:23 »
Antwort mit Zitat nach oben
Ja, genau so ist es!  cheesy

Das braune Viech (Bostrychia hagedash) diente uns auch so manchen Morgen als Wecker.

Zitat:
Hadeda Ibis probe the mud and search under water for slow moving animals. They feed by touch rather than sight.
they have a distinct screech when in flight, the Hadeda’s call is one of Africa’s best known bird sounds, a loud raucous cry far-carrying ‘har, har, har” or “hadada’ from where the name comes.


Kia


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