Ingrids Forenwelt | LÄNDERFOREN (Fragen, Erfahrungen, Insidertipps) | Südamerika | « vorheriges Thema folgendes Thema » |
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Autor | Thema: Reisetipps für 4 Wochen Argentinien dringend gesucht!!! (Gelesen 3650 mal) | |||||||
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Hallo zusammen,
nachdem meine geplante Reise nach Asien gerade spontan gescheitert ist, überlege ich zurzeit, endlich einmal in Richtung Lateinamerika aufzubrechen. Zeitraum: Ende März - Ende April, alleinreisend, Rucksacktour, habe ganz gute Spanischkenntnisse, bin aber weitgehend Lateinamerika-unerfahren (war einmal für zwei Wochen in Brasilien). Hat jemand von Euch Tipps, was sich in vier Wochen für eine Route lohnt, was ich mir unbedingt ansehen sollte in dieser für das Riesenland wohl ziemlich kurzen Zeit, ob eine Tour von Buenos Aires runter bis Patagonien und Feuerland total unrealistisch ist (zeit- UND jahreszeitenmäßig), und wenn ja, was ich mir stattdessen anschauen sollte; ob man unterwegs leicht Mitreisende trifft, und ob es für einen Argentinien-Trip einer Menge Vorbereitung bedarf (reicht es, wenn ich meine Nase in einen gescheiten Reiseführer stecke?) Bin absoluter Berg- und Trekkingfan (aber kein "professionelles" Bergsteigen), brauche nicht unbedingt Sommer und Sonne und Strand, habe auch nichts gegen viel Busfahren, um möglichst viel durch´s Land zu kommen. Fragen über Fragen... Würde mich über Antworten riesig freuen! Viele Grüße, Maike | ||||||||
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Hallo Maike,
vorab: sind in deinem Budget auch Flugreisen innerhalb Argentiniens drinnen oder möchtest du alles lieber per Bus abklappern? Willst du dich lieber auf eine Region konzentrieren oder möglichst viel Highlights erwischen? ciao Lisa | ||||||||
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Hallo Lisa,
habe mir für die Feuerland-Variante überlegt, eine Strecke von Buenos Aires aus zu fliegen; ansonsten würde ich gerne lieber die billigsten Transportmöglichkeiten ausloten, d.h. eher nicht fliegen. Danke für Tipps!!! Maike | ||||||||
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Hallo Maike
vorneweg: Busreisen sind zwar billig, aber z.T. grottenschlecht lang! nach Iguazu fährst du ca. 18 h, nach Comodoro Rivadavia an die 20 h, Puerto Madryn 16-18 h. (keine Gewähr auf die genaue Zeitdauer, das hab ich so im Kopf) Meine Tipps: Du fährst ab Ende März: ich würde zuallerst den Tiefen Süden einplanen, z.B. Ushuaia und Calafate. Die Stadt Ushuaia ist scheusslich (ich war enttäuscht!!), die Umgebung ist traumhaft!! Ausflüge: 1 Tag Bootsausflug Isla de los Pajaros; 1 Tag Nationalpark Lapataia + Zugfahrt Tren del Fin de Mundo; evtl. noch 1 Tag Estancia Harberton oder Reitausflug. Weiterflug nach Calafate: 1 Tag Gletscher Perito Moreno + Gletscher Uspallata, evtl. Minitrekking oder Bootsfahrt; falls dich Wasservögel interessieren, unbedingt die Laguna Nimes am Rande von Calafate (einfach die Einheimischen fragen, dazu braucht man keine organisierte Tour, Fernglas mitnehmen), falls du Lust hast: Fahrt nach El Chalten, ca. 500/600 km hin und zurück, Blick auf den Fitz Roy (der Blick ist atemberaubend aber selten - ich sah ihn nur aus der Ferne), El Chalten kann man evtl. mit der Laguna del Desierto verbinden. Puerto Madryn/Punta Tombo/Peninsula Valdez: Die Wale kommen erst ab April, kann man aber so genau nicht sagen; die Pinguine sind ziemlich sicher noch da, außer es ist sehr kalt, dann hauen sie nämlich in den warmen Norden ab (sofern das Federkleid schon ok ist), die See-Elefanten und die See-Löwen sind sicher da. die Overas Toninas (kleinste Delphinart) ziemlich sicher auch. Iguazu, die Wasserfälle, sind eine Reise wert! zwei volle Tage sollte man dafür schon einplanen. sonst braucht man nichts dazu sagen, sie sind touristisch voll erschlossen und selbst erklärend (sozusagen). Falls du Interesse an hohen Bergen hast: Mendoza samt Aconcagua (im Hinterland), ich habe eine sehr nette Bergführerfamilie (3 Brüder) in Uspallata kennengelernt, die auch individuelle Routen anbieten; der Rotwein ist ein eigenes Kapitel. Ich persönlich bin überzeugt von den 3 Regenwald-Nationalparks im Norden, warm, einsam, üppige Vegetation; leider praktisch keine touristische Infrastruktur (deswegen sind sie ja so einsam); aber ich kenne den Nationalparkranger des Baritu und kann gerne vermitteln. Mitte April bietet sich z.B, auch der Nordosten Saltas und die Puna an. Es reicht, wenn du gescheite Reiseführer zu Rate ziehst (unbedingt mehrere); Was Mitreisende anbelangt: meine Reiseerfahrungen sind gänzlich anders gelagert (wir sind eine Familie mit 2 Kindern, eigenes Auto), ich denke aber, du wirst sicher nette Leute kennenlernen und vielleicht die eine oder andere Wandertour planen können, wenn du in einem Hostal nächtigst. Liebe Grüße aus Buenos Aires Lisa | ||||||||
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Hallo Lisa, dazu hätte ich gleich eine Frage: Wir planen im November von Antofagasta über San Pedro de Atacama nach Argentinien zu fahren, über Salta und weiter "runter" in den Regenwald. Kennst Du eine empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeit in/bei Baritu die auch Verpflegung bietet? Wir reisen mit dann wohl mit Allradauto, ein Camper ist mir einfach zu kalt nachts in der Atacama oder der Puna... Die beiden anderen Parks sind doch noch abgelegener, oder? Spricht Dein Bekannter auch englisch - unser spanisch ist leider immer noch bruchstückhaft... Gruß Ingrid | ||||||||
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub ...
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Servus Ingrid, Der Baritu-Nationalpark ist der abgelegenste von allen, man kann nur von Bolivien her einreisen. Dazu fährt man entweder von Süden her über Jujuy und San Ramon de la Nueva Oran und Aguas Blancas (Grenze) nach Bolivien, nimmt die Straße nach Tarija (eh die einzige) und fährt bei Mamora über die Brücke/Rio Bermejo wieder zurück nach Argentinien (in Los Toldos muss man sich bei der Gendarmerie anmelden - und abmelden bei der Rückreise). Die andere Variante wäre von Norden her kommend über Tarija ...... ich weiß aber nicht, woher diese Straße kommt .... müsste mal Karten wälzen. Landschaftlich wäre dies sicher eine ganz tolle Variante: der Streifen des Regenurwaldes ist ziemlich schmal, zieht sich wie eine Landzunge nach Süden ...... Tarija und die nähere Umgebung ist "staubtrocken"; auf einmal - ohne es richtig zu merken - ist man von üppiger Vegetation umgeben. Lt. Dumont ist diese Straße von Tarija nach Aguas Blancas eine der schönsten Panoramastraßen Boliviens. Es stimmt, die Landschaft ist umwerfend. Unterkunft ist ein eigenes Kapitel: Wir hatten im Vorjahr ausgesprochenes Pech, wir hatten eine (von zwei) Cabañas reserviert, mehrmals angerufen, dass wir ganz sicher kämen, es waren aber beide besetzt. na toll. Über die Frau des Parkrangers hatten wir aber dann doch was gefunden. (So haben wir sie dann auch kennengelernt). Es gibt verschiedene Leute, die eine Unterkunft anbieten; but it's very basic, um im Lonely-Planet-Chargon zu sprechen. Essen ist kein Problem, es gibt zwei bis drei Comedores, die leidliches Essen anbieten (unbedingt Empanadas probieren) und auch z.B. Verpflegung zum Mitnehmen anbieten. Es gibt ein ganz gut sortiertes Lebensmittelgeschäft. Solltet ihr euch entschließen, den Baritu zu besuchen, kann ich euch versprechen, dass es zwar nicht ganz einfach sein wird, aber dafür habt ihr dann reichlich zu erzählen! Ob Fernando und Ximena englisch sprechen, kann ich bei meinem nächsten Besuch in Erfahrung bringen, ich möchte im April oder Mai nochmals rauffahren. Dann könnte ich mich auch um ein Quartier für euch umschauen. Ausflugsmöglichkeiten gibt es in der näheren Umgebung einige, wenn man von Los Toldos bis Lipeo fahren kann (hängt von der Regenhäufigkeit und des Allradantriebs ab), kann man eine nette Wanderung durch den Urwald zu heißen Thermalquellen machen (ca. 1,5 h Gehzeit - einfachste Becken, die man etwas säubert, mit Stein und (mitgebrachtem) Fetzen verschließt und herrlich baden kann. Die beiden anderen Regenwaldnationalparks sind einfacher zu erreichen, ich kenne sie aber nicht. Der "urbanste" ist Calilegua, an der Ruta 34 gelegen, dort gibt es auch verschiedene normale Unterkunftsmöglichkeiten; verschiedene Trekkingrouten im Park (offenbar mit Wegmarkierung), auch Reitmöglichkeiten soll es geben, das sind meist Touren im Schritt, ab und zu Trab dazwischen. Der dritte ist P.N. el Rey, da muss man von Salta aus ein ziemliches Eck fahren, einen direkten Weg dorthin gibt es anscheinend nicht. Auch dort sind die Unterkunftsmöglichkeiten eher spärlich. Fahrzeug - Camper: naja, die Atacama soll nachts schön kalt sein - mit einem guten Schlafsack ist das aber in den Griff zu kriegen (wir haben in Patagonien im Sommer gecampt, da war es auch sehr frisch und windig); dafür seid ihr aber im Norden abseits der Touristen"trampelpfade" zumindest auf der sicheren Seite. Allrad hat dafür die allseits bekannten Vorteile. Ich kann ja mal in meinen argentinischen Reiseheften kramen, was ich sonst noch so finde ..... ciao Lisa | ||||||||
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Danke liebe Lisa, für den ausführlichen Bericht.
Wir haben uns das alles noch einmal auf der Karte angesehen und beschlossen nicht auch noch nach Bolivien einzureisen. Über die 4.300 Meter hohen Pässe von Chile nach Argentinien zu fahren ist schon Abendteuer genug für 3 Wochen.... Da ich aber unbedingt auch Regenwald sehen möchte (ich hoffe sehr auf eine Begegnung mit einem Tukan, ich liebe diese Vögel) werden wir uns wohl einen der beiden anderen Parks ansehen. P.N. El Rey war in der engeren Wahl, Calilegua hört sich allerdings auch nicht schlecht an wenn man dort besser Unterkünfte bekommt. Falls Du vor November noch in einem der beiden Parks kommst, bitte berichten.:D @Maike: es gibt zur Zeit einen Bildband bei Karstadt im Sonderangebot für 7,95 Euro. Bucher Verlag - Argentinien - ISBN 3-7658-1029-0 Der eignet sich sehr schön zur Vorbereitung, da alle Landesteile und auch Strecken vorgestellt werden in Wort und Bild. Gruß Ingrid | ||||||||
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub ...
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Servus Ingrid,
laut meinem Vogelhandbuch findet man Tukane auch in den Yunga-Regenwäldern, sollte also in Calilegua anzutreffen sein. In Baritu haben wir keinen gesehen, dafür aber in Misiones bei den Iguazu-Fällen, gleich nach Ankunft auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel. Falls ich Zeit habe, mache ich einen kurzen Zwischenstopp in Calilegua (kann aber nix versprechen) ciao Lisa | ||||||||
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Tukane gibt es sehr viele in Baritu, aber sie sind in verschiedenen Teile des Parks in verachiedenen Jahereszeiten.
In November habe ich sehr viele in den tieferen Teilem gesehen, aber dort ist es sehr sehr abgelegen. Im Ort Baritu gab es viele in März, und in Lipeo in Januar/Februar. Calilegua kenne ich nicht aber es gibt sicher auch Tukane. Grüsse! | ||||||||
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Hallo,
warst du das letzte Halbjahr dort oben? wie bist du denn im März zum Ort Baritu gekommen? Zu Fuß? Leider war es im April sehr kalt, sehr nass und trüb (uns erwischte eine antarktische Polarfront, dafür wohnten wir in einem Haus ohne Heizmöglichkeit Schön war es trotzdem! lg Lisa | ||||||||
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Hallo liebe Ingrid,
Wir haben in San Martin del Libertador in der "Posada del Sol" übernachtet, ist mit 3 Sternen ausgepreist, aber das ist glatt unterbewertet. Wir nahmen ein Vierbettzimmer, in dem war drinnen, 2 Einzelbetten, 1 Doppelbett, 4 Nachtkästchen, 1 schöner großer Kasten, 1 Sekretär, 1 großer runder Tisch mit 4 Stühlen, Kofferablage, Telefon ..... trotz allem war massig Platz!!! auch das Badezimmer war groß, 2 Waschbecken, schöne große Dusche/Badewanne, das unvermeidliche Bidet und WC, Fön und pipapo, ebenfalls luxuriös groß. Hat für uns 150 pesos gekostet, ein Doppelzimmer wird zu 100 Pesos pro Nacht inkl. frühstück feilgeboten. Dazu gibt es einen schönen Garten und eine Pileta. sie organisieren auch div. Ausflüge. Hier die HP: http://www.posadadelsoljujuy.com.ar Ich kann es dir nur empfehlen. Liebe Grüße Lisa | ||||||||
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Hallo Lisa.
Ja , Ich war von Oktober 2004 bis letzte Woche dort. Die dritte woche März war ziemlich trocken und da konnte Ich in Wagen bis Lipeo fahren. Von Lipeo bis Baritu bin Ich immer zu Fuss gekommen. In Dez, Jan, Feb fast immer zu Fuss und manchmal in Traktor bis Lipeo. Nach dieser Woche begann das schlechte Wetter, die Sonne hat sich nicht wieder gezeigt, nur Regen und Kälte. 12 April bien Ich von Los Toldos nach Santa Victoria gegangen, und in dieser Gegend zwischen SV und Nazareno war Ich bis 28 April. Dort oben in den Bergen war das Wetter schön und trocken (sehr kalt aber sonnig). Die Wolken stiegen nur bis ungefähr 2800 m, in alle diese Zeit konnte Ich nieetwas unten nach Toldos oder Baritu sehen, nur das Meer von Wolken. Also es wear eine gute Wahl diese Tage oben verbringen. . Es scheint ihr wart in diesen Tagen in Toldos ? Als Ich 29 April von oben nach Baritu zurück ging war es das erste sonnige Tag und das Wetter blieb schön trocken ein paar Tage, so Ich konnte in Traktor von Lipeo bis Los Toldos zurückkehren. Wo wohntest du in Los Toldos? Grüsse Fernando | ||||||||
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Hallo Fernando,
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Ach so, dann haben wir im selben Zimmer gewohnt . Sie hatten mich erzählt dass sie ände April Besuch gehabt hatten. Ja dieses Haus ist sehr kalt, jetzt ist zum Glück schohn eine Holzheizung eingebaut. grüsse | ||||||||
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hallo Lisa,
die route die du fuer die vier wochen vorgeschlagen hast hoerte sich super an, wie sieht das denn mit dem wetter aus wenn man noch etwas spaeter faehrt? ich werde im juni / juli in argentien sein. lieben gruss, Rike | ||||||||
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Hallo Rike, ich würde an deiner Stelle nur im Norden unterwegs sein, Calafate und Ushuaia jedenfalls sind doch wohl zu kalt. Puerto Madryn wegen der Wale ist aber empfehlenswert. In Nordargentinien gibt es genug zu sehen und zu tun .... und denke dran, die letzten drei Juliwochen sind Hauptsaison - Winterferien in der Schule. Iguazu und die Regenurwälder sind in der trockenen (Winter-)Jahreszeit ganz wunderbar zu erwandern. ciao Lisa | ||||||||
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Hallo Fernando,
na, das ist aber lustig, das ich dich hier treffe. Fernando hat mir von dir erzählt, du bist also derjenige, der die Webseite erstellt hat! Gut, dass der Holzofen installiert wurde! Es wäre ja nicht zum aushalten gewesen ohne Heizung, und jetzt fängt der Winter doch erst an. Wie lange bist du noch im Baritu? Liebe Grüße Lisa | ||||||||
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