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  19.März 2024 03:13:22

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 Thema: Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien  (Gelesen 11337 mal)
2extreme4U

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Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 31.Januar 2017 00:46:33 »
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Wie versprochen, nachfolgend als Dank für die vielen Tipps und Anregungen des Forums ein ausführlicher Bericht unserer Rundreise:

FR, 28.10. bis MO, 31.10.: Rio de Janeiro:
Unser British Airways Flug (Angebot für 630 Euro) startete um 7:25 in Frankfurt und hatte eine Zwischenlandung in London. Die Ankunft in Rio war pünktlich um 21:00 und nach der Kofferabholung nahmen wir uns ein Festpreis-Taxi zu unserer Unterkunft an der Copacabana. Wir erhielten hierbei am Verkaufsstand im Terminal zwar einen Beleg den der Taxifahrer anschließend entgegennahm, mussten aber erst am Hotel bezahlten, wobei der verlangte Preis geringer war als im Terminal angeschrieben (wir konnten mit Kreditkarte bezahlen) ... keine Ahnung warum, aber besser so als umgekehrt    grin
Die Übernachtung im "Américas Copacabana Hotel" kostete 65 Euro pro Nacht und wir waren mit Zimmer, Frühstück, Lage & Sicherheit sehr zufrieden. Es sind zwei Querstraßen bis zum Strand und in der näheren Umgebung fahren verschiedene Busse und die U-Bahn.
Um ein Gefühl für die Stadt zu bekommen, nahmen wir am ersten Morgen an einer Free-Tour durch die Innenstadt teil, welche u.a. am Opernhaus, den Arcos da Lapa, der Catedral Metropolitana und der Selaron-Treppe vorbeikam. Da wir uns sicher und wohl fühlten, schauten wir uns nachmittags noch auf eigene Faust die Igreja de Sao Francisco de Paula und das Mosteiro de São Bento an, beides fast vollständig mit Gold verziert. Eine Fahrt mit der Bondinho de Santa Teresa ließen wir aufgrund der langen Warteschlange aus und fuhren zurück zur Copacabana. Hier machten wir einen Strandspaziergang zum Aussichtspunkt Pedra do Arpoador, welcher zwischen den Stränden Copacabana und Ipanema liegt. Da das danebenliegende Forte de Copacabana recht lange geöffnet hat, schauten wir es uns auch noch an (Eintritt lediglich 6 BRL).
Ein Besuch des Museu do Amanhã hatten wir aufgrund der sehr langen Schlange auf den nächsten Morgen verschoben. Als wir nach dem Frühstück dort ankamen, sagte man uns, dass man sonntags nur mit Internet-Ticket reinkommt. Diese wiederum kann man sich aber nicht einfach noch kurzfristig Online kaufen, sondern das geht nur mit einem Tag Vorlauf. Da das Museum montags wiederum geschlossen hat, mussten wir leider auf einen Besuch verzichten. Stattdessen entschieden wir uns für den Touristen-Wanderweg zum Maracana-Stadion, welcher u.a. am Sambódromo vorbeiführt. Dieses ist aber (wie die gesamte Umgebung) außerhalb des Karnevals ziemlich trostlos und recht heruntergekommen. Dennoch hatten wir zu keiner Zeit Sicherheitsbedenken oder fühlten uns unwohl. Zum Maracana-Station braucht man nicht viel zu sagen, leider konnte man es aufgrund der Nachwehen der Olympischen und Paraolympischen Spiele nicht besichtigen.
Da sich die zwischenzeitlichen Wolken am Nachmittag einigermaßen gelichtet hatten, fuhren wir mit der Seilbahn auf den Zuckerhut. Beim Bezahlen erfuhren wir, dass an diesem Wochenende der 104. Jahrestag gefeierte wurde, daher musste man nur den halben Preis bezahlen. Eine angenehme Überraschung, zumal recht wenige Besucher da waren, so dass wir direkt die erste Gondel nehmen konnten. Sowohl vom Morro da Urca als auch vom Sugarloaf hatte man einen tollen Blick auf die Stadt und die Bucht.
Montags war bereits unser letzter Tag in dieser tollen Stadt und wir fuhren recht früh mit dem RBS-Bus (60-70 Minuten ; 3,8 BRL) zur Talstation der Trem do Corcovado. Die Tickets erhält man aber nicht hier, sondern in einer Verkaufsstelle etwas die Straße runter. Dort wiederum sagte man uns, dass die nächste freie Bahn erst in etwa 2 Stunden erhältlich wäre. Mangels Alternative kauften wir dennoch Fahrkarten (Ende Oktober zählt noch zur Nebensaison, daher 56 BRL), wobei man einen Zahlungsbeleg erhält, den man wiederum in der Talstation gegen Tickets umtauscht ... könnte man sicherlich auch weniger umständlich und kompliziert lösen. Als wir bei der Ticketausgabe nachfragten, ob evtl. auch schon früher etwas frei wäre, bat man uns im Abfahrbereich zu warten. Und tatsächlich bekamen wir gleich in der nächsten Bahn noch Plätze (und einige andere Wartende ebenfalls), da scheinbar zahlreiche Reservierungen immer mal wieder nicht kommen. Die steile Fahrt war witzig und ab der Hälfte hatte man tolle Aussichten auf Stadt und Umland. Bei der Ankunft am oberen Bahnhof war schon gut was los, direkt an der Statue und der Aussichtsplattform davor wurde es richtig voll. Keine Ahnung wie es hier erst während der Hauptsaison aussieht. Mit etwas Geduld bekam man aber seine Fotos und Videos, was bei viel Sonnenschein und keinen Wolken die Anreisemühen definitiv auch wert war.
Nach einiger Zeit hatten wir dann aber genug vom Gedrängel und machten uns an die Abreise. Hierbei nahmen wir aber nicht die Bahn, sondern machten eine mehrstündige Wanderung durch den Tijuca-Wald zur "Vista Chinesa". Sehr zu empfehlen, da es nur ganz wenige andere Wanderer gab. Die Wanderstrecke ist gut markiert und führt u.a. an zwei Wasserfällen vorbei. Den Abend ließen wir bei Live-Musik in einer der zahlreichen Strandbars ausklingen.

Fazit für Rio: Definitiv eine wunderschöne und sehenswerte Stadt. Wenn man mit gesundem und wachem Menschenverstand vorgeht, ist Rio auch nicht viel gefährlicher als andere Großstädte. Von daher sollte man selbstverständlich vorsichtig und achtsam vorgehen, sich aber keinesfalls von der Erkundung der Stadt abhalten lassen.










































































« Letzte Änderung: 12.Februar 2017 11:4:8 von 2extreme4U » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 11.Februar 2017 17:31:11 »
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DI, 1.11. bis FR, 4.11.: Iguazu (brasilianische & argentinische Seite):
Da unser Flug mit LATAM nach Foz do Iguazu (unter 100 Euro) um 10:10 morgens startete, gingen wir bzgl. Anfahrtszeit und Straßenverkehr auf Nummer sicher und riefen das Taxi mit entsprechendem Puffer. Dies wäre aber gar nicht nötig gewesen, da wir wie ab Abend der Ankunft höchstens 30 Minuten brauchten (Preis: 82 BRL). Aber lieber so als Stress am Flughafen. Der Checkin ging ebenfalls sehr schnell und der Flug landete pünktlich um 12:15 am kleinen Flughafen in Foz do Iguazu, entsprechend schnell hatten wir unser Gepäck.
Wir hatten zwei Nächte im Bogari Hotel gebucht, eine einwandfreie und zentral gelegene Unterkunft in der Nähe des Busbahnhofs. Aufgrund eines kurzzeitigen Aktionsangebots lag unser Preis lediglich bei 25 Euro je Nacht, wobei auch der Normalpreis von 45 Euro mehr als angebracht war. Zimmer & Bad waren groß und sauber, das Frühstücksbuffet für Südamerika wirklich gut. Als spezieller Service wird die kostenlose Abholung vom Flughafen angeboten, somit waren wir bereits vor 13 Uhr in unserem Zimmer.
Für diesen Nachmittag hatten wir den Besuch des Itaipu Wasserkraftwerks geplant und über die Homepage Tickets für die Special-Tour gebucht (74 BRL), welche insgesamt 2,5 Stunden geht und u.a. auch durch das Damm-Innere führt. Die Anfahrt kann man problemlos mit dem Bus 101, 102 oder 104 vom Busbahnhof aus machen (3,5 BRL), etwa alle 20 Minuten fährt ein Bus und man ist in etwa 30 Minuten am Besucherzentrum. Zum Beginn der Tour wird ein Film über den Bau des Kraftwerks gezeigt, anschließend fährt man mit einem Bus zu verschiedenen Anlageteilen. Die ganze Zeit über sind sehr sympathische Guides anwesend, welche viele Infos vermitteln. Insgesamt gesehen war der Besuch absolut genial und uneingeschränkt empfehlenswert, da die Anlage total gigantische Dimensionen hat. Dazu kamen tolle Aussichtspunkte & sehr nettes Personal, welche für einen rundum gelungenen Ausflug sorgten!

Am Abend gingen wir auf Empfehlung von Andi zur Churrascaria do Gaucho und erlebten ebenfalls den Fleischspieß-Wahnsinn. Auch für uns war die gegrillte Ananas das Highlight  :-)

Nachdem es nachts sehr heftig gewittert hatte, starteten wir unseren Ausflug zu den Fällen erst gegen 10:30, zu diesem Zeitpunkt war das Wetter aber bereits wieder warm und trocken.
Die Anfahrt mit dem Bus 120 vom Busbahnhof in Foz do Iguazu dauerte etwa 40 Minuten (3,45 BRL) bis zum Parkeingang. Der Eintritt kostete 62 BRL und da nicht viel los war, konnten wir direkt den nächsten Bus nehmen, welcher das Besucherzentrum mit den verschiedenen Park-Stationen verbindet. Da dieser Tag ein Feiertag war, hatten wir größere Besuchermassen befürchtet, es war aber das genaue Gegenteil (keine Ahnung, ob es evtl. am Gewitter der Nacht zuvor lag).
Wir liefen den Panorama-Wanderweg entlang, von dem aus man fast durchgehend tolle Aussichten auf die Wasserfälle in Argentinien hat. An dessen Ende befindet sich der Laufsteg zum Devil’s Throat, von dem aus man den Eindruck bekommt, mitten im Zentrum des Wasserfall-Trichters zu stehen. Man wird zwar ziemlich nass, hat aber Eindrücke und Erinnerungen für den Rest des Lebens. Insgesamt verbrachten wir etwa 2-3 Stunden im Park bevor wir uns auf den Rückweg nach Foz do Iguazu machten.

Am nächsten Morgen nahmen wir den Bus nach Puerto Iguazú, welcher alle 30 Minuten von der Haltestelle 50 hinter dem Busbahnhof abfährt (lediglich 4 BRL). An der brasilianischen Grenzstation steigt man aus und erhält vom Fahrer einen Fahrschein für den nächsten Bus. Die Formalitäten sowohl am brasilianischen als auch am argentinischen Zoll waren innerhalb weniger Minuten erledigt und der nächste Bus kam nach 15-20 Minuten Wartezeit.
Unsere kleine Unterkunft (Guayra Guest House) war in Ordnung, aber nicht so schön wie auf den Bildern, für lediglich eine Übernachtung aber annehmbar.
Da zeitlich alles so toll passte und es in Argentinien außerdem noch eine Stunde Zeitverschiebung zu Brasilien gibt, waren wir bereits vor 11 Uhr wieder am Busbahnhof wo die Busse zum argentinischen Teil der Wasserfälle abfahren. Das Hin- und Rückticket kostete 130 ARS und in etwa 20-30 Minuten war man am Parkeingang (330 ARS). Auch hier hielt sich die Besucherzahl sehr in Grenzen, so dass wir problemlos Platz im nächsten Zug bekamen. Wir liefen die beiden Wanderwege Circuito Inferior und Circuito Superior, welche tolle Ausblicke auf die zahlreichen Wasserfälle bieten. Anschließend fuhren wir mit dem Zug weiter zum Startpunkt des Garganta del Diablo-Weges. Dieser war ebenfalls toll und sehenswert, insgesamt betrachtet ist unser Iguazu-Highlight aber der Laufsteg zum Devil’s Throat auf der brasilianischen Seite, da man hier quasi direkt inmitten der Wasserfälle stand. Insgesamt verbrachten wir etwa 5 Stunden im Park und konnten außer der gesperrten Isla San Martin alles in Ruhe anschauen, während der Saison sind aber sicherlich deutlich mehr Besucher anwesend.

Am Abend aßen wir sehr leckere selbstgemachte Pasta im "La Mamma Pastas and Salsas".

Da wir am Vortag bereits den ganzen Park anschauen konnten, fuhren wir nicht nochmal hin, auch wenn der Eintritt am zweiten Tag nur noch die Hälfte kostet. Stattdessen ließen wir es entspannt angehen und schauten uns nach gemütlichem Ausschlafen das Städtchen an, richtige Highlights gibt es aber nicht unbedingt, evtl. der Aussichtspunkt am Drei-Länder-Eck.

Unser LAN-Flug (130 Euro) ging um 17:50, daher nahmen wir nachmittags ein Taxi zum Flughafen (280 ARS). Beim Checkin wurden wir informiert, dass der Flug leider aufgrund eines Streiks ausfällt, wir aber auf den Aerolineas Flug umgebucht worden wären, welcher kurz danach geht. Deren Schalter sagte uns wiederum, dass es noch etwa eine Stunde dauern würde bis unsere Tickets fertig wären. Als wir zu gegebener Zeit wieder hinkamen, hieß es dann auf einmal, dass der Flug durch weitere Umbuchungen voll wäre, wir daher erst um 22 Uhr fliegen könnten. Bis wir jemanden von beiden Fluglinien zur Klärung zusammen hatten, wurde es ganz skurril, denn nun war die Aussage, dass an diesem Tag gar nichts mehr frei wäre, wir daher erst am nächsten Tag fliegen würden.
Ich war kurz vorm Explodieren und machte meinem Unmut daher auch deutlich Luft. Der Kompromiss war, dass wir eine Hotelübernachtung und Plätze im ersten Flug am nächsten Morgen bekamen. Dazu die Transfers zum und vom Hotel plus ein Shuttle in Buenos Aires.
Die Übernachtung gabs im "Panoramic Grand", welches einen edlen und gehobenen Eindruck vermittelte, auch beim kostenlosen Abendbuffet. Das Frühstück fiel leider aus, da der Flug bereits vor 9h startete, somit waren wir aber auch bereits gegen 11h in Buenos Aires. Zum Glück kostete uns die Unfähigkeit der Fluglinien somit nicht all zu viel Zeit, ärgerlich war es dennoch. Außer uns waren noch andere Touristen betroffen, diese hatten teilweise Probleme die Anschlußflüge zu bekommen.

Fazit für Iguazu: auch wenn viele die argentinische Seite besser finden, gefiel uns die brasilianische Seite aufgrund des Laufstegs zur Devil's Throat mindestens genau so gut. So oder so sollte man sich am besten genügend Zeit für beide Seiten einplanen, dann kann man nachher selbst entscheiden  grin
Nicht weniger beeindruckt waren wir vom Itaipu Wasserkranftwerk und können die Special Tour in die Anlage nur wärmstens empfehlen. Unsere drei Tage Aufenthalt waren aufgrund der relativ wenigen Touristen mehr als ausreichend, in der Saison wird es aber sicherlich deutlich voller und entsprechend zeitaufwendiger.





































































« Letzte Änderung: 12.Februar 2017 11:7:9 von 2extreme4U » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 12.Februar 2017 12:46:36 »
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SA, 5.11. bis MO, 7.11.: Buenos Aires:
Nach den ganzen Flugproblemen am Vortag klappte an diesem Tag alles einwandfrei, so dass wir gegen 11h am Nationalen Flughafen landeten. Wir hatten uns als Unterkunft das Circus Hotel & Hostel in San Telmo ausgesucht, welches aufgrund eines Aktionsangebots lediglich 35 Euro die Nacht für ein Doppelzimmer mit eigenem Bad kostete. Die Gäste waren größtenteils junge Backpacker, die Atmosphäre war locker aber dennoch angenehm ruhig. Zimmer, Bad, Frühstück und Poolanlage im Innenhof waren einwandfrei und in der direkten Nachbarschaft gab es mehrere U-Bahn-Haltestellen.
Dank des Flughafen-Shuttles hatten wir bereits vor 12h eingecheckt und konnten direkt mit der Stadterkundung losgehen. Da wir um 15h an der City Center-Freetour des Anbieters Buenos Aires Free Walks teilnehmen wollten, schauten wir uns vorher die Avenida 9 de Julio an und nahmen an einer Führung durch das Teatro Colón teil. Direkt dahinter startete anschließend die Freetour und führte über 3 Stunden durch die sehenswerte und interessante Altstadt mit u.a. Plaza del Congreso und Plaza de Mayo inkl. Casa Rosada. Wir haben schon in sehr vielen Städten an tollen Freetouren teilgenommen, diese hier gehört definitiv zu den Besten, da der Guide nicht nur viel zur Stadt-Geschichte erzählte, sondern auch häufig persönliche Erlebnisse und aktuelle Bezüge einfließen ließ.

Zum Abendessen gönnten wir uns ein perfektes Rindersteak im eher gehobenen Restaurant "Chiquilin".

Nachdem uns die Tour am Vortag begeisterte, nahmen wir am Sonntag Morgen auch an der "Recoleta Tour" des Anbieters teil. Diese startete um 10:30, dauerte fast 3,5 Stunden und führte durch den oberen Teil von B.A. Der Fokus liegt hierbei nicht so sehr auf Politik und Zeitgeschehen, sondern mehr auf Architektur und Kultur. Auch wenn sie nicht ganz so mitreißend war, können wir die Tour uneingeschränkt empfehlen. Endpunkt war am wunderschönen Recoleta-Friedhof, welchen man sich anschließend anschauen kann. Nachmittags erkundeten wir den östlichen Stadtbereich in welchem sich viele tolle Parkanlagen befinden. Das absolute Highlight hierbei war der Rosengarten "El Rosedal" in welchem gerade hunderttausende Rosen aller möglichen Sorten und Farben blühten.

Abends aßen wir im traditionsreichen "La Americana" verschiedene Empanada-Varianten.

Die Zeit bis zum Abflug am Nachmittag nutzten wir um uns den neugestalteten Hafenbereich Puerto Madero anzuschauen. Das Taxi zum Inlandsflughafen kostete 150 ARS.


Fazit für Buenos Aires: Eine unheimlich interessante Stadt in der es sehr viel zu entdecken gibt. Dank durchgehendem Sonnenschein und Temperaturen von 30-35 Grad konnten wir sie in vollen Zügen genießen. Wie auch schon in Rio fühlten wir uns jederzeit sicher und unternahmen daher viel zu Fuß. Für größere Entfernungen nutzten wir die kostengünstige Metro. Mit mehr Zeit hätten wir einen Tagesausflug ins Tigre-Delta oder nach Montevideo unternommen, aber man kann nunmal nicht alles haben grin













































































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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 18.Februar 2017 17:6:1 »
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MO, 7.11. bis MI, 9.11.: von Bariloche über Digue Florentino Ameghino zur Valdes-Halbinsel:
Unser Aerolineas-Flug (150 Euro) landete pünktlich gegen 17:30 auf dem Flughafen von San Carlos de Bariloche, hier nahmen wir auch unseren Mietwagen in Empfang (danke nochmal an Ingrid für diesen tollen Tipp). Wir hatten über Check24 bei Localiza einen SUV inkl. deutscher Vollkaskoversicherung gebucht, welcher für 27 Tage nur 1.450 Euro kostete. Der Papierkram war sehr schnell erledigt, da kein anderer Fluggast einen Mietwagen abholte. Der freundliche Mitarbeiter teilte uns begeistert mit, dass der Chevrolet Tracker erst wenige Wochen alt sei, daher hatte er noch nicht mal 4.000 Kilometer auf dem Buckel. Ein schönes Auto mit ordentlicher Bodenfreiheit, nützlich war der Tempomat sowie der USB-Slot mit MP3-Funktion am Radio, da auf einem Großteil der Strecke kein Radioempfang möglich war.
Wir hatten eine Übernachtung in der zentral gelegenen Hosteria La Casita gebucht (urig und günstig für 35 Euro) und deckten uns in einem Supermarkt etwas für die nächsten Tage ein. Bariloche hat zahlreiche Brauerei-Gaststätten mit sehr gutem selbstgebrauten Bier, der Rezeptionsmitarbeiter legte uns seinen Favoriten "Manush" ans Herz. In der Tat war dieses absolut super: eine große Auswahl selbstgebrauter Biere (von 18-20 Uhr zum halben Preis), sehr gutes Essen und nette Bedienungen. Der Laden ist zwar recht groß, aber immer gut besucht.

Nach einem guten Frühstück starteten wir gegen 8:30 zu unserer längsten Tagesetappe: etwa 750 Kilometer zum Staudamm Digue Florentino Ameghino. Der Stadtverkehr um aus Bariloche herauszukommen war etwas stressig, ab dann wurden es aber immer weniger Autos, dazu eine Zeit lang ein tolles Bergpanorama. Der Weg führte anfangs über die Routa 40 bei Tecka wechselten wir dann auf die  RN25. Die Landschaft wurde zunehmend karger, die Teerstraße war aber fast durchgehend in sehr gutem Zustand. Wir stellten den Tempomat etwas über dem erlaubten Limit ein, hätten aber auch genau so gut Bodenblech fahren können, da es nur wenige LKWs und Autos pro Stunde gab. Wir wollten es aber nicht übertreiben und kamen ja auch so sehr gut voran. Bis auf wenige kleine Siedlungen gab es für mehrere Stunden nichts Sehenswertes bis wir zur beeindruckenden Felslandschaft im Valle de los Altares kamen. Ohnehin schon wirklich sehenswert wirkt der Kontrast zur vorangegangenen Pampa noch verstärkend.
An der ACA-Tankstelle in Los Altares legten wir eine Kaffee- und Tankpause ein, eher wir ab späteren Nachmittag am Staudamm Digue Florentino Ameghino ankamen. Hier gibt es eine kleine Siedlung mit mehreren Unterkünften, Restaurants und Zeltplätzen. Eine wahre Oase mitten im Nirgendwo und der Ausblick von der Staumauer war der Hammer.
Wir hatten ein Zimmer in der Motel-artigen Unterkunft "Hospedaje La Media Luna" für 600 ARS gebucht. Hier zeigte sich die Vorsaison, da außer uns keine anderen Touristen im gesamten Ort zu sehen waren, daher war nur ein Restaurant geöffnet. Das Essen machte satt, mehr aber auch nicht. Es gab zwar einen Geldautomaten, dieser gehörte aber zur Link-Gruppe, welche weder mit Mastercard noch Visacard Geld lieferte. Da etwa 60-70% aller Geldautomaten zur Link-Gruppe gehörten und das vor allem in kleineren Orten und ländlichen Gegenden, deckten wir uns immer vorsorglich mit Bargeld bei den mit "EB" gekennzeichneten Automaten (z.B. Santander) ein. Nervig dabei war, dass man immer nur 2000 ARS pro Abhebung bekam, dazu wurde eine Gebühr von 90 bis 95 ARS erhoben.
Wir hatten zum Glück noch Bargeld aus Bariloche, außerdem eine ordentliche Dollar-Reserve.

Nachdem wir am nächsten Morgen mit Erstaunen/Unglauben/Entsetzen/Kopfschütteln das Ergebnis der US-Wahlen mitbekamen, fuhren wir die RN25 weiter und schauten uns den Kanal mit zahlreichen Wassermühlen in Dolovan an. Anschließend frühstückten in Gaiman in der walisischen Bäckerei Siop Bara. Am Ortsrand gibt es den Bryn Gwyn Paleontology Park wo schon viele Dinosaurier-Fosilien gefunden wurden. Der Ranger am Eingang erklärte, dass der Park aktuell noch Instand gesetzt wird, daher wäre der Eintritt kostenlos. Wir liefen den etwa 2 Kilometer langen Rundweg trotzdem und in der Tat gab es nicht viel zu sehen. Dank sonnigem Wetter um die 20 Grad war es aber dennoch schön, zumal die raue Landschaft tolle Aussichten bot.
Im eher unschönen Trelew besuchten wir lediglich das Museo Paleontologico Egidio Feruglio, ein sehenswertes Museum mit vielen Dinoskeletten (120 ARS).
Einen Teil des weiteren Weges fuhren wir über die Schotterpiste entlang der Playa El Doradillo. Die Aussicht auf die Bucht war klasse, Wale gab es aber leider keine zu beobachten. Wie wir später erfuhren, liegt deren Anzahl bisher deutlich unter der der letzten Jahre und die vorhandenen Tiere befinden sich nicht direkt an der Küste.

Nachdem wir am Eingang der Valdes-Halbinsel den Parkeintritt (330 ARS plus 20 fürs Auto) bezahlt hatten, erreichten wir am späteren Nachmittag Puerto Pirámides. In dem gemütlichen kleinen Ort hatten wir ein schönes 2-geschossiges Apartment bei "La Floridita" (90 USD).


Fazit: die insgesamt über 1000 Kilometer ließen sich hervorragend und problemlos fahren, da die Straßenverhältnisse top waren. Die Zwischenübernachtung am Staudamm war in Ordnung, man hätte aber auch die ACA-Tankstelle nutzen können (siehe Ingrids Bericht).














































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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 25.Februar 2017 16:1:7 »
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MI, 9.11. bis SA, 12.11.: Puerto Piramides & Valdes-Halbinsel:
Nachdem wir am späteren Nachmittag in unser 2-geschossiges Apartment bei "La Floridita" (90 USD) eingecheckt hatten, schauten wir uns den kleinen & gemütlichen Ort Puerto Pirámides näher an. Er besteht aus wenigen Straßen und fast alle Häuser sind entweder Unterkünfte, Restaurants oder Anbieter von Meeresaktivitäten. Tagesüber gibt es zahlreiche Busse mit Tagestouristen, aber morgens und abends war es angenehm ruhig und entspannt.
Am ersten Abend aßen wir leckeren Fisch im "La Covacha" und hatten dabei eine tolle Aussicht auf die Bucht.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen starteten wir unsere Inseltour mit dem ersten Stopp an der Punta Pardelas wo es aber leider auch keine Wale zu sehen gab. Von daher ging es weiter zum Leuchtturm an der Punta Delgada. Wir liefen eine Weile über den frei zugänglichen Grundstücksteil und schauten uns von einer Aussichtsplattform aus die Seeelefanten an. Näher heran kommt man aber nur im Rahmen einer Führung, welche für 250 ARS im Hotel angeboten wird. Wir wollten aber keine 2,5 Stunden darauf warten, daher fuhren wir weiter. An der Caleta Valdés und der Punta Norte gab es aber zahlreiche Seeelefanten, Seelöwen und einige Pinguine zu sehen. Die schön angelegten Wanderwege waren nicht sehr stark besucht und die Sonne verwöhnte uns mit über 20 Grad. Im kleinen Cafe am Punta Norte legten wir eine Rast ein bevor wir nachmittags den Rückweg antraten. Da wir die nächsten Tage noch mehrere Pinguinkolonien besuchen wollten, sparten wir uns den recht teuren Besuch der Estancia San Lorenzo.
Zum Abendessen in der Brauerei-Gaststätte "Guanaco Cerveceria Artesanal" gab es leckere Sorrentinos gefüllt mit Schinken & Käse bzw. Krabbenfleisch, dazu selbstgebrautes Bier.

Nachdem wir es an diesem Morgen ganz gemütlich angehen ließen, schauten wir uns die am Ortrand gelegene Seelöwenkolonie an. Am Nachmittag hatten wir Plätze für eine Whalewatching-Tour von Southern Spirit Cruises gebucht, davor liefen wir noch eine Weile am Strand und der Küste entlang. Die zahlreichen Anbieter von Wahlewatching haben alle den gleichen Preis (1150 ARS), wir entschieden uns für unseren Anbieter, da ihr Boot nicht so groß war. Der Guide sprach zwar entgegen der Auskunft bei der Buchung nur Spanisch, man konnte sich aber vieles zusammenreimen, außerdem übersetzte eine Gruppe junger Argentinier immer mal wieder für uns ins Englische. Der Kapitän fuhr ein ganzes Stück vor die Küste wo wir eine Walmutter mit Jungtier fanden. Wir begleiteten die Beiden etwa eine Stunde, immer wieder ein tolles Erlebnis solch große und beeindruckende Tiere aus nächster Nähe zu erleben (wir haben Whalewatching bereits in mehreren früheren Urlauben gemacht).
Das Abendessen nahmen wir im  gemütlichen "La Estancia".

Am Tag der Weiterfahrt schauten wir uns nochmal die Seelöwenkolonie am Ortsrand an, außerdem das Besucherzentrum am Eingang des Naturparks.


Fazit für die Valdes-Halbinsel bzw. Puerto Piramides: ein wahres Naturparadies mit zahlreichen Tierkolonien, der kleine Ort selbst vermittelt einen gemütlichen und entspannten Eindruck mit hervorragenden Restaurants. Bei viel Sonnenschein und 20-25 Grad zeigte sich dieser Teil von Patagonien von seiner besten Seite.

























































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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 4.März 2017 18:0:11 »
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SA, 12.11. bis DI, 15.11.: Entlang der Ostküste nach Süden: Punta Tombo, Cabo Dos Bahías, Bosques Petrificados de Jaramillo

Nach wunderschönen Tagen auf der Valdes-Halbinsel ging es die Ostküste entlang nach Süden, an der etwas außerhalb von Puerto Madryn gelegenen Seelöwenkolonie Punta Loma legten wir dabei einen ersten Halt ein. Als wir an der Rangerstation den Eintritt bezahlen wollten, wurde uns gesagt dass wir noch außerhalb der Saison wären, daher wäre es kostenlos (es gab aber eine Spendendose). Auch hier gab es schön angelegte Wanderwege mit Aussicht auf die sehenswerte Seelöwenkolonie.
Auf der Weiterfahrt tankten wir in Trelew an einer Tankstelle, welche sich in der Nähe des Dinosauriermuseums befand. Bis dahin hatten wir uns immer Esso & ACA-Tankstellen genommen, da die GNC-Tankstelle aber groß war und einen professionellen Eindruck machte, verzichteten wir auf die weitere Suche. Dies sollte sich im Nachhinein als Fehler herausstellen, aber dazu später mehr. Die Strecke bis zur Pinguinkolonie Punta Tombo (RN3, RP75 und RP1) war auch in sehr gutem Zustand, die letzten Kilometer bestanden aus Gravelroad, aber auch diese war hervorragend präpariert. Während der Rundreise sahen wir häufiger Straßenbaumaschinen, die die Fahrbahnqualität der Gravelroads verbesserten. Ob dies daran lag, dass man sie für die Hauptsaison fit machte oder ob dies ganzjährig passiert, können wir nicht sagen. Als wir gegen 14-15 Uhr am Besucherzentrum ankamen, standen dort nicht sehr viele Autos und Busse, vermutlich kommen die meisten Besucher doch eher morgens oder um die Mittagszeit. Nach dem Bezahlen des Eintritts (250 ARS) kann man sich ein Museum anschauen, anschließend besuchten wir das danebenstehende Restaurant. Wir hatten bei unserer Unterkunft kein Abendessen gebucht und wußten nicht, wie spontan dies möglich wäre. Daher aßen wir zur Sicherheit warm, das Essen war zwar erwartungsgemäß keine Offenbarung, aber einwandfrei. Frisch gestärkt erkundeten wir danach die weitläufige Pinguinkolonie, die zahllosen Tierchen sind dabei alles andere als scheu und laufen teilweise sogar über die Wege. Im Gegensatz zu früheren Urlauben stank es hier überhaupt nicht, einzig das laute Geschrei nervte irgendwann etwas. Da wir auf Pinguine stehen, war der Nachmittag definitiv eines unserer Urlaubs-Highlights.
Auf der kurzen Fahrt zur Estancia La Antonieta ging plötzlich ein Motor-Warnlicht an. Der sehr sympathische Besitzer Guido sah sich das Problem mit mir zusammen an und meinte, dass es mit ziemlicher Sicherheit am schlechtem Super-Kraftstoff liegt, da die GNC-Tankstelle keinen guten Ruf genießen würde. Wir sollten uns aber keine allzugroßen Sorgen machen und beim nächsten Tankstopp Premium-Kraftstoff volltanken. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag entlang der Küste über Cabo Raso nach Camarones fahren, wir entschieden uns aber zur Sicherheit für die geteerte RN3, da wir so im Falle eines Motorschadens besser Hilfe bekommen würden. Wie aber von Guido vermutet, lag kein ernsthaftes Problem vor und nach dem Tanken in Garayalde erlosch das Warnlicht nach wenigen Minuten Fahrt. Wirlich unnötiger Stress, den man garantiert nicht braucht    grin
Zurück zur Übernachtung auf der Estancia La Antonieta (125 USD): Guido begrüßte uns herzlich und zeigte uns das Anwesen. Wir bekamen den Koch und das Hausmädchen vorgestellt, sein Gaucho hatte an dem Wochenende frei. Es gibt drei große, einfach eingerichete Zimmer, wir waren aber die einzigen Gäste. Guido fragte uns, ob wir Abendessen möchten, es gäbe Guanaco-Ragout. Wir mußten dies mit Bedauern ablehnen, da wir noch satt waren. Es wäre aber schon interessant gewesen Guanaco zu probieren, zumal Guido erzählte, dass es sich hierbei um seine eigenen Tiere handeln würde. Durch die abgeschiedene Lage der Estancia gibt es nur stundenweise Strom und warmes Wasser, abends ist es aber natürlich möglich. Bevor wir ziemlich müde ins gemütliche Bett gingen, zeigte uns Guido noch die Zeremonie des Mate-Tee-Trinkens. Das Frühstück am nächsten Morgen war gut und deutlich umfangreicher als noch zu Ingrids Besuch. Vor der Weiterfahrt wollten wir uns noch Guidos private Seeelefantenkolonie anschauen, er bietet private Touren für 30 USD pro Person an. Mit seinem Allrad geht es etwa eine halbe Stunde über Privatgelände bis zur Küste. Dort wandert man dann je nach Wunsch und Lust für 1-2 Stunden am Strand entlang und sieht und erlebt die riesigen Tiere aus wenigen Metern Entfernung. Guido besitzt sehr viel Wissen und beantwortete all unsere Fragen. Ohne Übertreibung war es eine der schönsten und eindrucksvollsten Tierbegegnungen unseres Lebens und den Preis mehr als wert.

Im nächsten Reiseziel Camarones hatten wir bei Bahia del Ensueno ein Cabana gebucht und im Vorfeld auch nochmals telefonisch bestätigt. Bei der Abholung des Schlüssels glaubten wir daher unseren Ohren nicht zu trauen, da die Besitzerin mitteilte, dass beide Cabanas bereits vergeben wären. Sie könne uns aber ein günstiges Zimmer in ihrem Hostel anbieten, was aufgrund Ingrids Erlebnisbericht alle Alarmlampen bei mir angehen ließ. Meine Frau wollte es sich dennoch mal anschauen und überraschenderweise war es ganz in Ordnung, da man scheinbar einiges daran gearbeitet hat. In Anbetracht weniger Alternativen, des reduzierten Preises von 500 ARS und da wir die Unterkunft ganz für uns alleine hatten, nahmen wir das Zimmer. Nachmittags besuchten wir die etwa 30 Kilometer entfernte Pinguinkolonie Cabo Dos Bahías. Diese ist zwar kleiner als Punta Tombo, dafür kostenlos und es waren fast keine Besucher anwesend. Für Pinguinfans wie uns daher ebenfalls eine klare Empfehlung.
Beim Abendessen mussten wir eine Weile suchen, da von den wenigen Möglichkeiten nur eine sonntags geöffnet hatte. Die Rotiseria EMI (Como en Casa) bot Essen nur zur Mitnahme an, was in Anbetracht unserer Unterkunft aber kein Problem war. Für gerade mal 150 ARS bekamen wir zwei riesige Portionen mit panierten bzw. gegrillten Garnelen inklusive Beilagen. Beides schmeckte hervorragend und für einen Imbiss eine super Qualität!

Da die Unterkunft kein Frühstück anbot, frühstückten wir am nächsten Morgen in der örtlichen Bäckerei, welche - wie quasi alle besuchten Bäckereien in Patagonien - hervorragende Backwaren zu sehr günstigen Preisen bot. Wir hatten diesen Tag als überwiegenden Fahrtag in Richtung Süden eingeplant (ca. 450km), was auch problemlos funktionierte, wobei der Wind im Laufe des Tages immer stärker wurde. Aus diesem Grunde ließen wir einen möglichen Besuch im Bosque Petrificado Sarmiento aus, da der zusätzliche Weg einfach zu lang und anstrengend gewesen wäre. Stattdessen schauten wir uns Comodoro Rivadavia und Rada Tilly an, beides aber nichts Besonderes. Ein Gutes hatte der Wind aber, da hierdurch mögliche Regenwolken weitergeweht wurden und keine Möglichkeit zum Abregnen bekamen. Das Abendessen nahmen wir in einer Pizzeria in Caleta Olivia, danach fuhren wir noch etwa eine Stunde bis zu unserer Unterkunft. Wir hatten hierbei ein Zimmer in der Hosteria Ener+ Fitz Roy reserviert, einem Tankstellen-Hotel mitten im Nirgendwo. Für 790 ARS bekamen wir ein überraschend schönes und großes Zimmer mit eigenem Bad inkl. Internet und frühstück.

Auch an diesem Tag herrschte ordentlicher Wind, allerdings weniger stark als noch am Vortag. Das Tagesziel war der Nationalpark Monte Leon, unterwegs machten wir einen Abstecher zum Bosques Petrificados de Jaramillo. Die etwa 50 Kilometer Gravelroad über die RP49 waren wiedermal hervorragend zu fahren, im Park selbst waren wir die einziges Besucher. In der Rangerstation gefindet sich ein kleines Museum und man bekommt einige Regeln und Verhaltensweisen erklärt, bevor man los läuft. Der gesamte Rundweg ist etwa 2 Kilometer lang und die versteinerten Baumstämme sind interessant und beeindruckend. Auf der Weiterfahrt schauten wir uns den kleinen Ort Puerto San Julián an, das Abendessen nahmen wir in Comandante Luis Piedrabuena im El Nino Pub. Wiedermal war recht wenig los, wir wussten nie genau, ob es tatsächlich nur an der Vorsaison lag oder ob die anderen Besucher einfach später Essen gehen und nicht schon zwischen 18 und 20 Uhr.


Fazit: Wie die Valdes-Halbinsel bietet die Ostküste viele phantastische Tierkolonien!














































































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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 11.März 2017 16:40:56 »
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DI, 15.11. bis DO, 17.11.: NP Monte Leon nach Puerto Natales

Als Unterkunft für diese und die nächste Nacht hatten wir uns die Estancia Doraike ausgesucht, welche direkt neben dem Monte Leon-Parkeingang liegt. Für 71 Dollar hatten wir eigentlich ein Zimmer mit Gemeinschaftsbad, welches netterweise in ein wunderschönes Premiumzimmer mit eigenem Bad geupgradet wurde, da wir die einzigen Gäste waren. Insgesamt hat die tolle Unterkunft etwa 5 Zimmer, welche von der Besitzerin mit sehr viel Liebe zum Detail und Stil gestaltet wurden. Das morgentliche Frühstück war sehr gut und ging auf die individuellen Wünsche ein, aufgrund der abgelegenen Lage gibt es kein WLAN.
Der Eintritt in den Nationalpark ist kostenlos, man muss sich lediglich an der kleinen Rangerstation registrieren. Es handelt sich hierbei um das erste Küsten-Reservat in Argentinien mit einer großen Seelöwen- sowie Pinguinkolonie. Da wir in der zurückliegenden Woche bereits auf der Valdes-Halbinsel sehr viele Meerestiere gesehen und außerdem die Pinguinkolonien in Punta Tombo und Cabo Dos Bahias ausgiebig erkundet hatten, war unser WOW-Effekt nicht mehr ganz so groß. Nichtsdestotrotz ist der Park und seine verschiedenen Tiere definitiv einen Besuch wert. Etwas skurril oder für manche Besucher eventuell auch eklig ist die Tatsache, dass die Pinguine hier (im Gegensatz zu den anderen beiden Kolonien) natürlichen Feinden ausgesetzt sind, wodurch wir mehrmals tote oder bereits auf-/angefressene Exemplare sahen. Die Seelöwen konnte man leider nicht so gut beobachten, da sie meist im Wasser sind, da es für sie keinen breiten Strand zum Liegen gibt. Sehenswert fanden wir die teilweise recht großen Guanaco-Herden, da diese nicht so scheu waren. Am Strand gibt es beeindruckende Höhlenformationen, diese kann man aber nur bei Ebbe besuchen, denn der Tidenhub an dieser Küste beträgt bis zu 14 Meter! Es gibt auch ein kleines Cafe in dem man sich mit Getränken und kleinen Gerichten versorgen kann. Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage und eventuell auch der Zeit Anfang November waren wir die meiste Zeit die einzigen Besucher im Park, bei schönem Wetter verbrachten wir fast den ganzen Tag auf dem Gelände.

Bevor wir abends wieder in Comandante Luis Piedrabuena Essen gingen, fuhren wir noch ins nahe Küstenstädtchen Puerto Santa Cruz, dieses bot aber nichts Besonderes oder Sehenswertes.

Nachdem wir es am Vortag geschafft hatte den Nationalpark vollständig zu besichtigen, machten wir uns bereits nach dem Frühstück auf den Weg nach Puerto Natales, in Rio Gallegos legten wir einen Tank- und Einkaufsstopp ein. All zu lange hielten wir uns aber nicht auf, da das Städtchen einen ziemlich häßlichen und trostlosen Eindruck vermittelte. Es gibt diverse Fahrmöglichkeiten um zum chilenischen Ziel zu kommen, wir entschieden uns aufgrund der vorhandenen Zeit für die längste Strecke ganz im Süden über die RN3 und die Ruta 9, da wir gelesen hatten, dass diese landschaftlich schöner sein soll als diejenigen weiter nördlich. Die insgesamt etwa 600 Kilometer ließen sich wiedermal sehr gut fahren, wie auch bisher waren die durchgängig geteerten Straßen in hervorragendem Zustand mit fast keinem Verkehr. Der Grenzübertritt war der schon häufiger im Forum beschriebene Stempel- und Formalitätenwahnsinn, da man sowohl im argentinischen Ausreiseamt wie auch im chilenischen Einreiseamt mehrere Stationen durchlaufen musste. Da nur 2-3 Autos vor uns waren, brachten wir Beides in unter 45 Minuten hinter uns, wenn viel los ist wird es aber wahrscheinlich ziemlich zeitraubend. Die Fahrstrecke hatte abschnittsweise sehr schöne Landschafts-Aussichten und wir kamen auch an Gewässern mit Flamingos vorbei. Dank des Tempomats kamen wir am Nachmittag entspannt in Puerto Natales an und checkten in unserer Unterkunft ein. Wir hatten eine Nacht im B&B "Pire Mapu Cottage" für 33.500 CLP gebucht, der englische Besitzer bietet hierbei die gewohnt hohe Qualität die man von den Briten kennt. Wir schauten uns noch das schöne kleine Städtchen an und aßen sehr leckere Burger in der Baguales Brewery, welche wieder hervorragendes selbstgebrautes Bier anbot. Im Ort war einiges los, da er der Ausgangspunkt für den nahen Nationalpark Torres del Paine ist.


Fazit: wer ein schönes und sehr ruhiges und naturbelassenes Natur- und Tierparadies sucht, ist im Monte Leon NP genau richtig. Durch die abgeschiedene Lage muss geht für An- und Abreise einiges an Zeit einplanen, viel Sehenswertes  gibt es im näheren Umland nicht.


























































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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 19.März 2017 17:26:45 »
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FR, 18.11. bis SO, 20.11.: NP Torres del Paine

Nach einem sehr guten Frühstück im Pire Mapu Cottage B&B kauften wir noch einige Sachen im Supermarkt, tankten unser Auto voll und machten uns dann auf den Weg in Richtung Nationalpark. Unterwegs machten wir einen Abstecher zur Höhle "Cueva del Milodon". In Anbetracht des Eintritts von 5.000 CLP würden wir es nicht unbedingt empfehlen, da die Höhle zwar riesig ist, aber richtig was zu sehen gibt es eigentlich nicht. Wir wanderten noch etwas über die angelegten Wanderwege und genossen die Aussicht auf das Umland. Die Anfahrt zum Torres del Paine erfolgte über die Schotterstraße Y-290, auch diese war wieder in sehr gutem Zustand, so dass wir bereits vor 12h in unserer Unterkunft ankamen. Aus den verschiedenen Möglichkeiten am und im Park hatten wir uns für die Pampa Lodge entschieden, welche ein Doppelzimmer mit eigenem Bad für 235 Dollar anbot. Es handelt sich hierbei um ein nagelneues Hotel mit etwa 10 Zimmern direkt vor dem westlichen Parkeingang. Um zum Hoteleingang zu gelangen, läuft man über einen längeren Holzsteg durch eine Gartenlandschaft mit freilaufenden Pferden, absolut paradiesisch. Für uns definitiv das Urlaubs-Highlight was Unterkünfte betrifft, da die Seitenwand aller Zimmer zum Großteil aus Glas besteht, wodurch man einen tollen Blick auf Garten, Fluss und vor allem Torres-Massiv hat. Auch der Loungebereich war super, da es verschiedene Sitz- und Liegemöglichkeiten gibt, von denen aus man ebenfalls eine wunderschöne Aussicht hat. Die Unterkunft ist größtenteils aus Holz erbaut, was ihr ein sehr gemütliches Flair verleiht, die Mitarbeiter waren alle sympathisch und sehr um die Gäste bemüht. Das Frühstücksbuffet war top und es gab den ganzen Tag WLAN, Strom aufgrund der abgelegenen Lage nur von abends bis morgens. Eine wirklich traumhafte Unterkunft und den gehobenen Preis auf alle Fälle mehr wert!
Nachmittags war es zwar warm, aber relativ wolkig und bedeckt, daher entschieden wir uns zum Besuch des Lago Grey und wanderten zur Aussichtsplattform Mirador del Grey. An einigen Stellen war es ordentlich windig, insgesamt aber angenehm: es war nicht viel los und es schwammen zahlreiche Eisberge auf dem Wasser. Der Eintritt in den Park wurde in dieser Saison auf 21.000 CLP erhöht, er gilt aber für bis zu drei Tage. Abends waren wir im Restaurant Quincho Essen, welches zu unserer Unterkunft gehört. Die Grillplatte für Zwei bot einen leckeren Fleisch-Mix und auch von hier hatte man einen tollen Blick auf das Gebirge und die Landschaft mit freilaufenden Pferden.

Am nächsten Morgen hatten sich die Wolken verzogen und die Sonne strahlte mit voller Kraft, daher fuhren wir zum Refugio Las Torres um die Tageswanderung zum Mirador Las Torres zu beginnen. Bei nahezu perfekten Bedingungen ging es zunächst durch Grasland, anschließend über zunehmend steilere Serpentinen in Richtung der Felsentürme. Da angenehm wenige Wanderer unterwegs waren, konnten wir zumeist unser eigenes Tempo laufen ohne durch andere Besucher ausgebremst zu werden. Wenn in der Hauptsaison richtig viel los ist, könnte der Trubel auf den häufiger recht engen Wegen aber durchaus nervig sein. Der Weg zur Gletscherlagune wird als "anspruchsvoll" und - je nach Reiseführer - mit 1.000 bis 1.200 Höhenmetern angegeben. Die ersten 8 Kilometer waren für uns absolut in Ordnung, die letzten 1-1,5 Kilometer gehen aber über ein steiles Geröllfeld, welches viel Kraft kostet. Am Ende wurden wir aber mit einer phantastischen Aussicht auf die Gletscherlagune und die drei Felstürme belohnt. Wir ruhten uns eine Weile in der Sonne aus und genossen die wunderschöne Aussicht. Der Rückweg ist identisch mit dem Hinweg, aber deutlich weniger anstrengend, da es zumeist bergab geht. Auf halbem Weg kehrten wir noch in eine Übernachtungshütte ein und gönnten uns ein Eis. Auf der Rückfahrt zur Unterkunft stoppten wir am Wasserfall "Cascada del Rio Paine". Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich eine riesige Guanacoherde mit mindestens 100 Tieren auf, welche alles andere als scheu war. Auf dem Weg vom Parkplatz zurück zur Straße fuhren wir langsam durch die Herde (wie man es von Schafen kennt) hindurch, da die Tiere sich nicht stressen ließen - ein sehr skurriles Erlebnis!
Abends waren wir dann nochmal im Quincho Essen, da es nicht viel Auswahl im näheren Umkreis gibt.

Am dritten Tag stieg die Temperatur auf über 25 Grad, wir schauten uns zuerst den Wasserfall Salto Grande an, anschließend ging es mit dem Katamaran von der Haltestelle Pudeto über den See zur Paine Grande Lodge. Hin- und Rückticket kosten 28.000 CLP, es gibt aber keine andere Transportmöglichkeit wenn man in diesen Teil des NP will. Durch den strahlenden Sonnenschein spiegelten sich die Gebirge während der Fahrt im tiefblauen Wasser, einfach nur wunderschön. Das Ziel unserer Wanderung war eigentlich der Aussichtspunkt Campo Italiano, da aber wieder nicht viel los war und wir trotz der Anstrengung am Vortag fit waren, liefen wir noch 1-1,5 Kilometer weiter bergauf in Richtung Mirador Frances. Die Aussicht auf die Gletscherzungen und das Gebige war ebenfalls wunderschön. Da wir unsere Rückfahrt nicht verpassen wollten, kehrten wir aber irgendwann um. Auch die Rückfahrt war sehenswert, da die Sonne langsam unter ging. Kurz nachdem wir mit unserem Mietwagen vom Parkplatz losgefahren waren, sahen wir - quasi als einer der letzten Eindrücke von diesem wunderschönen Fleckchen Erde - eine Nandu-Mutter mit 5-10 jungen Kücken neben der Straße entlanglaufen  cheesy
Es ging zurück nach Puerto Natales, wo wir ein Doppelzimmer mit eigenem Bad im Yaganhouse hatten. Nichts Besonderes, aber sauber und günstig, von daher okay, wenn auch eher Jugendherbergs-Style. Abendessen gabs in Form von leckerer Pizza im Base Camp, einem gemütlichen Backpacker-Lokal.


Fazit: Unsere Vorfreude und Erwartungen für den Torres del Paine wurden sowohl durch die Unterkunft als auch die phantastische Natur mehr als übertroffen, bei grandiosem Wetter zeigte sich auch dieser Teil von Patagonien von seiner besten Seite.






















































































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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 1.April 2017 23:6:19 »
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MO, 21.11. bis MI, 23.11.: El Calafate

Über die RP9 ging es zurück nach Argentinien, an den Grenzstationen gab es wieder die bereits bei der Einreise kennengelernte Stempelorgie, zum Glück mussten wir aber auch hier nur relativ kurz warten. Nach dem kleinen Örtchen Rio Turbio wechselten wir auf die RN40, auf welcher wir auch blieben. Wir überlegten erst den geteerten Umweg über die RP7 und RP5 zu fahren, aber da die Gravelroad auch hier in top Zustand mit ganz wenig Verkehr war, gab es dafür keinen Grund. Bei warmen Temperaturen, aber bedecktem Himmel ging es den Lago Argentino entlang nach El Calafate, wo wir bereits gegen 12 Uhr ankamen. Auch wenn Mitte November noch eher zur Vorsaison zählt, war für unseren Geschmack schon ordentlich was los, was aber eventuell auch daran lag, dass unsere bisherige Zeit in Patagonien überwiegend ruhig und entspannt war mit nur wenigen Touristen. Wir checkten in unsere Unterkunft ein, dem Schilling Hostel Patagonico. Dieses bietet wirklich gute Qualität zu einem mehr als fairen Preis (85 Dollar pro Nacht), was im touristischen Örtchen nicht immer der Fall ist. Das Zimmer ist ausreichend groß und sauber, insgesamt aber eher nüchtern und unpersönlich gestaltet. Das Bad ist ebenfalls voll in Ordnung. Das kostenlose Internet ist sehr schnell, es gab insgesamt drei verschiedene Einwahlmöglichkeiten. Das Frühstück war ausreichend und gut, es gab u.a. selbstgebackene Kuchen und Brot, Rührei, Säfte, usw. Die Lage ist ruhig, aber dennoch nur wenige Gehminuten bis zur trubeligen Innenstadt. Diese schauten wir uns nachmittags an und buchten dabei für den nächsten Tag einen Tagesausflug zur Estancia Cristina. Über eine große Polizeiansammlung waren wir etwas irritiert, es stellte sich dann aber als Festakt zur Eröffnung der neuen Polizeistation heraus. Anschließend fuhren wir zum etwas außerhalb gelegenen Glaciarium, ein modernes und wirklich interessantes Gletschermuseum. Das Gebäude und die Ausstellung inklusive 3D-Film waren abwechslungsreich gestaltet und vermittelten viel Wissen. Der Eintrittspreis betrug trotz eines 15% Gutscheins, den wir bei der Buchung des Tagesausflugs bekamen, immer noch 255 ARS.
Abendessen nahmen wir im urigen Restaurant La Zaina: die Speisekarte ist zwar nicht riesig, bietet aber dennoch eine schöne Auswahl. Wir entschieden uns für Risotto mit Forelle bzw. Ravioli gefüllt mit gebratenem Lamm, beides wirklich hervorragend. Auch die Portionsgröße war ausreichend und sättigend, dazu gab es einen tollen Rotwein. Die Preise waren mehr als in Ordnung, speziell für die gebotene Qualität. Auf dem Heimweg holten wir uns noch ein leckeres Eis in einer der zahlreichen Eisdielen/Konditoreien, meine Frau war begeistert vom Calafate-Eis.

Für den Tagesausflug zur Estancia Cristina gibt es mehrere Pakete zur Auswahl, wir entschieden uns für "Discovery": zuerst geht es mit dem Schiff zum Upsala Glacier, nach 3-4 Stunden auf dem Wasser gelangt man zur Estancia Cristina inkl. Führung und Museum. Das Highlight war für uns die Fahrt mit einem Allradfahrzeug zu einem ehemaligen Gletscherfeld, wo einem die Auswirkungen des Klimawandels und der Gletscherschmelze ganz konkret bewusst wird. Am Tag unseres Besuchs hatten wir wiedermal großes Wetterglück, da es den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein gab. Die Temperaturen stiegen im Laufe des Tages auf über 30 Grad, echt unglaublich und fast schon zu heftig shocked  Die tollen Guides ließen sich davon anstecken und schwärmten von der tollen Aussicht und dem wetterbedingten Weitblick. Auch wenn solche Temperaturen natürlich nicht gut für die Gletscher sind, freut man sich dennoch darüber cheesy
Sowohl die Schifffahrt als auch die geführte Tour über die Estancia waren interessant und die Guides waren mit sehr viel Spaß und Einsatz bei der Sache. Der Preis für den Ganztagesausflug war zwar ordentlich (165 Dollar plus den Parkeintritt), in Anbetracht des einmaligen Erlebnisses würden wir es aber definitiv wieder buchen und können es ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Für uns war es ein unfassbar schöner Tag!!!
Als wir nach 21h wieder in El Calafate ankamen, gingen wir in die Pizzería Napoleón, da die umliegenden Restaurants bereits voll oder reserviert waren. Entgegen der sonst in Argentinien üblichen Variante mit extrem viel Käse und eher dickem Boden war die Pizza knusprig-dünn, aber dennoch reichlich mit frischen Zutaten belegt. Meine Variante mit scharfer Salami schmeckte hervorragend. Meine Frau nahm den Eintopf und war von dessen Geschmack und Qualität sehr begeistert. Zum Abschluss eines traumhaften Tages gab es wieder ein leckeres Eis.

Am nächsten Tag schauten wir uns morgens die Laguna Nimez an, ein Naturreservat mit verschiedenen Vogelarten, u.a. Flamingos. Anschließend stand dann das Highlight der Region an: der Besuch des Perito-Moreno-Gletschers. Der etwa 80 Kilometer von El Calafate gelegene Park ist sehr gut erreichbar, da die Straße in hervorragendem Zustand ist, wenn auch eng und kurvig und mit Tempolimit. Als wir am frühen Nachmittag ankamen, herrschte glücklicherweise auch hier recht wenig Andrang, was den Besuch sehr entspannt und angenehm machte. Der Eintritt von 330 ARS ist nicht gerade günstig, aber die grandiose Natur ist wirklich einmalig. Auf kilometerlangen Stegen kann man den Perito-Moreno-Gletscher aus allen erdenklichen Perspektiven bestaunen, dazu gibt es zahlreiche Aussichtsplattformen. Auch an diesem Tag ließ uns der Wettergott nicht im Stich, da es wieder strahlender Sonnenschein und um die 25 Grad hatte. Das Blau des riesigen Eisbergs strahlte hierbei besonders kräftig und wurde von uns in unzähligen Fotos festgehalten. Wir machten auch eine etwa 1-stündige Bootstour mit Southern Spirit für 350 ARS. Hierbei fährt das Schiff in einem gewissen Sicherheitsabstand an der Gletscherfront entlang und man hört und sieht immer wieder Gletscherteile abbrechen und ins Wasser fallen. Bei besonders großen Stücken brachten die Wellen das Boot richtig zum Wackeln, ein echt cooles Erlebnis.
Am Abend aßen wir in einem kleinen Restaurant Lammburger, anschließend gab es das obligatorische Eis auf dem Heimweg    tongue


Fazit: Dank Hammer-Wetter konnten wir auch diesen Abschnitt unseres Urlaubs in vollen Zügen genießen. Sowohl der Tagesausflug zur Estancia Cristina als auch der Besuch des Perito-Moreno-Gletschers werden uns unvergesslich in Erinnerung bleiben.


































































































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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 8.April 2017 15:28:41 »
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DO, 24.11. bis SA, 26.11.: El Chalten
Nach wunderbaren Tagen in El Calafate verließen wir den Ort direkt nach dem Frühstück. Die Fahrstrecke nach El Chalten verlief über die RN40 und RP23 und war in perfektem Zustand. Glücklicherweise auch weiterhin mit sehr wenig Verkehr, wobei man häufiger liest, dass dieser Abschnitt das größte Verkehrsaufkommen in Patagonien hat ... womöglich ja nur in der Hauptsaison?!? Nicht mehr all zu weit vom Ort entfernt, hörten wir plötzlich ein komisches Geräusch und das Auto begann zu ruckeln. Nach dem Halt auf dem Seitenstreifen mussten wir feststellen, dass es einen Reifen fast vollständig zerfetzt hatte. Bei der Anmietung hatte ich darauf geachtet, dass ein neuwertiger Ersatzreifen inkl. Werkzeug vorhanden ist, von daher war der Reifenwechsel im Handumdrehen erledigt. Die Fotos vom Reifen sehen aber schon heftig aus  shocked
Trotz des Zwischenfalls waren wir bereits gegen 11:30 im kleinen Örtchen, welches im Gegensatz zum recht touristischen El Calafate ein angenehmes Aussteiger-Flair vermittelte.Als Unterkunft hatten wir uns für die Hosteria Kau Si Aike entschieden, der Preis lag bei 90 Dollar pro Nacht, was in Anbetracht der großen, sauberen und modernen Zimmer absolut fair war. Unser Zimmer mit eigenem Bad lag im oberen Stockwerk des im Motelstil erbauten Gebäudes. Durch das große Frontfenster hatte man einen tollen Blick auf das herrliche Bergpanorama. Das kostenlose WLAN funktionierte im Zimmer nur bedingt, im Aufenthaltsbereich des Hauptgebäudes aber gut. Die Besitzerin und ihr Sohn waren hoch-sympathisch und extrem hilfsbereit. Das Frühstück war super, da die Besitzerin jeden Tag frisch gebacken hat, dazu gab es Eierspeisen nach Wunsch. Einziges (kleines) Manko wäre des ständige Brummen des nahen Dorf-Stromgenerators, bei geschlossenem Fenster empfanden wir es aber selbst nachts nicht als störend. Da das Zimmer bei Ankunft bereits fertig war, konnten wir direkt einchecken.
Bei weiterhin hervorragendem Wetter machten wir die Tageswanderung zur Laguna de los Tres mit dem Cerro Fitz Roy im Hintergrund. Die einfache Strecke beträgt etwa 10km, wobei der letzte Kilometer ein sehr steiler und wirklich anstrengender (Kletter-)Anstieg ist. Auch hier waren zum Glück nur wenig Wanderer unterwegs, von daher kamen wir bei Top-Bedingungen gut vorwärts. Trotz guter Kondition waren wir aufgrund des letzten Abschnitts bei der Ankunft an der Lagune etwas fertig. Leider lagen die Bergspitzen in den Wolken, von daher konnten wir das volle Bergpanorama nur eingeschränkt genießen. Aber selbst so war es eine tolle Wanderung in grandioser Naturkulisse. Auf dem Rückweg machten wir noch Halt an der Laguna Capri, ebenfalls ein wunderschöner Aussichtspunkt.
Anschließend gingen wir in die "La Cerveceria" und setzten uns bei 25 Grad und strahlendem Sonnenschein in den gemütlichen Biergarten. Die sympathische Bedienung überraschte uns mit gutem Deutsch, wie sich herausstellte, studierte er im deutschsprachigen Raum einige Zeit Brauwesen. In Anbetracht des hervorragenden selbstgebrauten Bieres hat er dabei wirklich gut aufgepasst  grin  Die selbstgemachten Spaghetti (wobei es sich eher um Spätzle handelte) sowie Ravioli mit Lammfüllung waren ebenfalls lecker.

Am nächsten Tag war es zwar weiterhin warm, die Wolken hingen aber recht tief, so dass ein Großteil des Bergpanoramas nicht zu sehen war. Wir besorgten in der örtlichen Gomeria für die weitere Fahrt einen Ersatzreifen, dieser war zwar gebraucht und ein etwas anderes Modell, aber besser als gar keinen zu haben  rolleyes
Danach fuhren wir zum Lago del Desierto: die einfach etwa 35km lange Strecke war quasi nicht frequentiert, was die Fahrt zumindest verkehrstechnisch angenehm zu fahren machte. Die Qualität der Fahrbahn war aber die schlechteste unserer gesamten 4 Wochen in Patagonien! Da unser SUV gute Bodenfreiheit hatte, konnten wir die Strecke halbwegs angenehm in etwa einer Stunde zurücklegen, es war aber dennoch anstrengend. In der Hauptsaison oder bei schlechterem Wetter würde ich mir die Anfahrt gut überlegen, denn die Aussicht auf den See war zwar nett, aber nicht unbedingt spektakulär. Wir wanderten etwas am See entlang und auf dem Rückweg hielten wir noch am Wasserfall "Salto El Chorrillo". Der Wasserfall ist ganz okay, aber nichts außergewöhnliches. Bei begrenzter Zeit und gutem Wetter ist ein Besuch somit kein Muss.
Nach der Rückkehr nach El Chalten kehrten wir in die "La Wafleria" ein, deren Waffel-Kreationen einfach nur der Wahnsinn waren! Wir entschieden uns für Waffeln mit Calafata-Marmelade, welche meiner Frau hervorragend schmeckten bzw. ich nahm die "Chocolate-Explosion". Als diese gebracht wurde, stand mir erstmal der Mund offen, da die Portion riesig war: zwei große Waffeln mit insgesamt 6 Bällchen Vanilleeis, dazu sehr viel Schokosoße, abgerundet mit einem Glas Heißer Schokolade. Das Ganze war so lecker, dass ich es tatsächlich komplett verputzt habe, auch wenn ich danach papp-satt war. Vermutlich hatte ich hierdurch auf einen Schlag wieder alle Kalorien drinnen, welche ich die letzten Wochen beim Wandern verbraucht hatte  grin
Da wir abends noch ziemlich satt waren, holten wir uns lediglich einige Empanadas bei "Che Empanada". Die Auswahlkarte an verschiedenen Empanada-Varianten ist ziemlich groß, allerdings gab es einige zur Zeit unseres Besuchs leider nicht. Wir nahmen letztendlich 6 verschiedene, diese schmeckten alle gut bis teilweise hervorragend. Das alles zu einem mehr als fairen Preis, von daher bedenkenlos zu empfehlen.

Am Tag Drei machten wir die Wanderung zur Laguna Torre. Die einfache Strecke beträgt etwa 9km, der Höhenunterschied ist dabei eher gering. Von daher lässt es sich ohne all zu große Schwierigkeiten wandern, vor allem wenn wenig Wanderer auf den häufig schmalen Wegen unterwegs sind. Unterwegs kommt man zum Aussichtspunkt "Mirador del Torre" von wo aus man bei gutem Wetter einen grandiosen Ausblick auf die Berge hat. Besucher die nicht so gut zu Fuß oder zeitlich eingeschränkt sind, bekommen hier einen tollen Eindruck der phantastischen Natur ohne sich all zu sehr anstrengen zu müssen. Als wir später am Gletschersee ankamen, lagen die Berggipfel noch teilweise in Wolken, irgendwann riss es aber auf und wir hatten das volle Bergpanorama. Wir liefen auf dem Bergkamm noch 1-2km weiter um den See herum um näher an die Berge zu kommen. Einfach wunderschön und absolut grandios, für jeden Wanderfreund definitiv ein absolutes Highlight und für uns der perfekte Abschied vom patagonichen Gletschergebiet!
Nachdem wir bis zu diesem Zeitpunkt fast ausschließlich empfehlenswerte Restaurants besucht hatten und dabei bis auf ganz wenige Ausnahmen von der Qualität des Essens überrascht und begeistert waren, kam das absolute Highlight: das Restaurant "La Tapera". Da wir keine Reservierung hatten und es nicht all zu viele Plätze gibt, warteten wir zunächst eine Weile im Vorraum. Nach etwa 15 Minuten erhielten wir einen Zweiertisch im sehr urigen und gemütlich gestalteten Innenraum, der ein Skihütten-Feeling vermittelte. Die Bedienung war freundlich und erläuterte in sehr gutem Englisch die Speisen. Wir entschieden uns für das Lomo in Rotweinsoße bzw. frische Forelle, dazu den Haus-Rotwein. Aufgrund der vielen positiven Bewertungen auf Tripadvisor hatten wir recht hohe Erwartungen, diese wurden aber noch deutlich übertroffen: das Essen war toll angerichtet und schmeckte phantastisch! Sowohl das Rinderfilet als auch der Fisch waren mit das Beste was wir je gegessen haben und das nicht nur in diesem, sondern in allen unseren Urlauben. Als kostenlosen Gruß aus der Küche gab es vorneweg ein noch warmes Gebäck mit Dip, ebenfalls sehr lecker. Wenn es nicht schon unser letzter Abend in El Chalten gewesen wäre, wären wir garantiert nochmals hin gegangen. Die Preise waren zwar eher gehoben, in Anbetracht der überragenden Qualität aber mehr als angemessen. Von daher ganz klare Empfehlung!!!


Fazit:  Das Wanderparadies El Chalten machte seinem Ruf alle Ehre, da wir bei hervorragendem Wetter die phantastische Natur voll genießen konnten. Dazu gab es überragende Restaurants, was wir in diesem einsam gelegenen Örtchen so nicht erwartet hatten. Definitiv ein würdiger Abschluss unserer grandiosen Zeit im patagonischen Gletschergebiet.
































































 





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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 11.April 2017 22:12:15 »
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Zitat von: @nna am 19.März 2017 23:6:28
Tolles Fotos, es sieht sehr kalt aus ?

Nein, kalt war es an keinem Tag im Urlaub. Wir hatten sehr häufig hervorragendes Wetter mit Temperaturen um oder sogar über 20 Grad. Vereinzelt stieg das Thermometer auf über 30 Grad, was aber eher anstrengend war. Wenn man bedenkt, das wir im südlichen Frühling unterwegs waren und Patagonien nunmal nicht die Sahara ist, hat es der Wettergott definitiv sehr, sehr gut mit uns gemeint  kiss



Zitat von: Ingrid am 10.April 2017 11:47:15
Ha wie schön, ich könnte gleich auch noch mal in den tiefen Süden reisen.
Vor allem, da uns der Torres del Paine ja noch fehlt.
Und in den 14 Jahren hat sich bestimmt so einiges verändert, die Auswahl an Unterkünften ist jedenfalls gewachsen...

Schöner Bericht, danke!
Ingrid

Auf den TdP könnt ihr euch in der Tat freuen, mit der schönste Naturpark aller meiner bisherigen Urlaube! Bei gutem Wetter ist die Natur natürlich noch spektakulärer. Auf alle Fälle ist hier in den letzten Jahren einiges neu entstanden, u.a. unsere Unterkunft und auch das daneben befindliche riesige Hotel Rio Serrano. Wobei die Restaurantauswahl immer noch spärlich war...
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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 14.April 2017 16:54:10 »
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SO, 27.11. bis DI, 29.11.: RN40 von Gobernador Gregores über Perito Moreno nach Esquel
Als wir nach dem Aufstehen feststellten, dass uns Süd-Patagonien mit einem wolkenlosen Himmel und Sonnenschein verabschieden wollte, entschieden wir uns spontan dazu, mit der Abfahrt noch etwas zu warten. Stattdessen machten wir an der Rangerstation am Ortsausgang die beiden kurzen Wanderungen "Los Cóndores" und "Las Aguilas Viewpoint". Für Erstere brauchten wir etwa 30 Minuten, für die Andere weitere 45 Minuten. Insgesamt beträgt die Gesamtstrecke cirka 4km, wobei man am Anfang etwa 100 Höhenmeter bewältigen muss, der Weg ist aber in sehr gutem Zustand. Aufgrund der tollen Wetterbedingungen hatten wir nochmals phantastische Ausblicke auf das grandiose Bergpanorama der Region.  Dann hieß es aber doch Abschied nehmen  cry
Die Tankstelle am Ortsrand hatte keinen Sprit mehr, daher tankten wir im 120km entfernten Tres Lagos einige Liter, auch wenn die dortigen Preise die höchsten unseres Urlaubs waren (umgerechnet aber auch nur etwa 1 Euro). Der Tankanzeige des Mietwagens zufolge hätte unser Vorrat zwar gut gereicht, aber in Patagonien geht man lieber keine Risiken ein  wink
Die Strecke nach Gobernador Gregores hatte einige Gravel-Abschnitte, aber auch hier war alles bestens präpariert, so dass wir weiterhin zügig vorankamen. Die etwa 1.500 Kilometer nach Bariloche sind heutzutage zum Großteil asphaltiert, was der berüchtigten RN40 sicherlich einiges ihres Schreckens nimmt. Für uns jedenfalls war es rückblickend selbst bei größeren Strecken angenehm zu fahren, was bei früheren Urlauben z.B. in Island, Schottland oder Neuseeland nicht immer der Fall war, da dort deutlich mehr Verkehr herrschte. An mehreren Stellen wird außerdem parallel zur Gravelroad eine neue Asphaltstraße gebaut, so dass spätestens in 1-2 Jahren die komplette RN40 asphaltiert sein dürfte. Die etwa 300km der Tagesetappe waren unspektakulär, einzig ein Stopp am Lago Cardiel wäre erwähnenswert, wobei auch dieser nichts Besonderes war.
Gobernador Gregores bot keine Sehenswürdigkeiten: als wir nachmittags ankamen, liefen wir einmal durch den Ort, einzig im Park war etwas los, da eine lokale Band spielte. Beim Abendessen mussten wir eine ganze Weile suchen, da sonntags vieles geschlossen hatte. Unsere Übernachtung in der Hosteria Kaiken war vollkommen in Ordnung, da man für 50 Dollar ein ausreichend großes und sauberes Zimmer bekam. Es werden einige Zutaten für ein spärliches Frühstück gestellt, wir holten uns aber noch etwas in einer lokalen Bäckerei. Für eine Nacht war die Motel-artige Unterkunft ausreichend, viele Alternativen gibt es in der Region aber eh nicht.

Am nächsten Tag ging es zunächst etwa 250km bis Bajo Caracoles, kurz nach dem winzigen Örtchen wechselt man auf die Gravelroad RP97 und fährt noch etwa 50 Kilometer bis zur Höhle der Hände. Am Eingang gibt es eine Rangerstation mit kleinem Besucherzentrum, dort bezahlt man auch den Eintritt von 200 ARS. Etwa einmal die Stunde gibt es eine geführte Tour, die Besucher hatten die Möglichkeit zwischen Englisch und Spanisch zu wählen. Die junge Guide, welche unsere Gruppe übernahm, sprach sehr gutes Englisch und machte die Führung mit Elan und Begeisterung wie ich es selten erlebt habe. Ausgerüstet mit Schutzhelm gegen Steinschlag läuft man zunächst über einen Steg und erfährt dabei Einiges zur Geschichte der Gegend. Anschließend gelangt man zu den Handabdrücken: wenn man es nicht besser wüsste, würde man sicherlich vermuten, dass diese aus der heutigen Zeit stammen und nicht schon mehrere tausend Jahre alt sind. Absolut unglaublich, wie gut erhalten die Farbe ist. Die Guide erklärt es damit, dass dies am milden und sehr trockenen Klima der Region liegt, kombiniert mit dem porösen Gestein. Wir waren von der Tour total begeistert und würden sie jedem wärmstens empfehlen. Auch wenn die Höhle sehr abgelegen ist, lohnt sich ein Besuch definitiv!
Bis Perito Moreno waren es dann nochmals 120 unspektakuläre Kilometer. Außer als Zwischenübernachtungsmöglichkeit kommt der Ort für nichts Konkretes in Frage, da es keine Sehenswürdigkeiten gibt. Die Übernachtung im Hotel y Restaurant Americano war aber überraschend gut, da man für 70 Dollar einen tollen Superior Room bekommt. Dieser war sehr groß und sauber, hatte insgesamt 3 Betten und ein schönes Bad. Das Zimmer war in einem Anbau im Hinterhof und wirkte noch neuwertig. Das kostenlose WLAN war schnell und stabil, das Frühstück am nächsten Morgen ausreichend und gut.

Die fast 550km nach Esquel hatten wir vor dem Urlaub als anstrengende Tagesfahrt eingeplant, um so positiver war es, dass wir durch die Kombination von hervorragender Straße, wenig Verkehr und Tempomat bereits am frühen Nachmittag entspannt ankamen. Wir hatten im Planeta Hostel ein "Deluxe Doppelzimmer mit Bad/WC" gebucht. Die Beschreibung ist zwar deutlich übertrieben, Zimmer und Bad waren aber in Ordnung, funktional und sauber. Die Mitarbeiter des Hostels waren äußerst sympathisch und das Frühstück gut, speziell das frische Brot. Das WLAN war sehr schnell und stabil und nur 2-3 Minuten entfernt gab es kostenlose Parkplätze für unseren Mietwagen. Von daher eine klare Empfehlung, da alles zu einem fairen Preis (800 ARS). Da wir uns fit und relaxed fühlten, machten wir noch einen Besuch im etwa 40 Kilometer entfernten Naturreservat "Nant y Fall". Am Eingangsbereich gibt es eine kleine Rangerstation mit Parkplatz. Wir waren das einzige Auto und wollten beim Ranger den Eintrittspreis von 100 ARS bezahlen. Dieser erklärte uns, dass der Eintritt in der Vorsaison kostenlos wäre - eine nette Überraschung. Der angelegte Weg ist nicht sehr lang, maximal einen Kilometer. Von mehreren Holzplattformen hat man eine schöne Aussicht auf die Wasserfälle und die Schlucht. Nach mehreren Wochen Rundreise durch Patagonien hatten wir schon deutlich spektakulärere Sachen gesehen, schön war es aber trotzdem. Wir genossen das tolle Wetter noch eine Weile auf einer Sitzbank und fuhren nach etwa einer Stunde wieder zurück nach Esquel, wo wir abends in der Pizzeria "Fitzroya" leckere Essen gingen.

Vor der Weiterfahrt nach Bariloche machten wir einen Abstecher zur Laguna La Zeta. Diese befindet sich einige Kilometer außerhalb des Ortes, man fährt hierzu eine steile und kurvige Schotterstraße hinauf. Bei unserem Besuch war man noch bei der Instandsetzung, da außer uns keine Touristen anwesend waren. Wir schauten uns die Lagune etwas an, machten uns dann aber bald wieder auf den Weg. Im warmen Sommer ist dies aber sicherlich ein schöner Platz zum relaxen und erholen. Anschließend wählten wir die längere Fahrtstrecke durch den Naturpark Los Alerces anstatt der schnelleren Route über die RN40. Es war noch nicht viel los, von daher konnten wir die teilweise engen Schotterstraßen problemlos und zügig fahren. Da während der Zeit des Frühlings auf der Südhalbkugel die Pflanzen kräftig blühten, war es ein Meer an Farben und Gerüchen. Es gibt zahlreiche Aussichtspunkte und Wandermöglichkeiten, u.a. über eine Hängebrücke zu einer schönen Lagune. Wir verbrachten etwa einen halben Tag inklusive Durchfahrt im Park, man könnte aber auch problemlos mehrere Tage hier verbringen. Aber wie so oft in Urlauben - und in Patagonien im Speziellen - ist die Zeit leider begrenzt  undecided


Fazit:  Die Strecke zurück in den Norden ist lange und zumeist wenig aufregend, einzig die Höhle der Hände ist ein Must-see. Wir hatten mit drei Zwischenübernachtungen genügend Zeit eingeplant, damit kein Stress aufkommt. Dazu ließ sich die Strecke deutlich besser fahren als befürchtet, was aber auch daran lag, dass das tolle Wetter weiterhin anhielt.














































































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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 23.April 2017 00:30:15 »
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MI, 30.11. bis SA, 3.12.: Bariloche
Nachdem wir einige Stunden im Naturpark Los Alerces verbracht hatten, ging es über die RP71 und RN40 in Richtung Bariloche. Die Strecke bestand anfangs noch aus sehr guter Gravelroad, etwa ab Cholila war es dann asphaltiert. Es hatte wiedermal nicht viel Verkehr, so dass wir zügig vorankamen, die Landschaft war grün mit vielen bunten Pflanzen. Als wir bereits gegen 16 Uhr auf Höhe von Villa Mascardi an der Einfahrt vom Nahuel Huapi Nationalpark vorbeikamen, entschieden wir uns spontan dazu, noch die Fahrt zu den Wasserfällen/Stromschnellen "Cascada Las Alceres" zu machen. Am Kassenhäuschen war ein Zettel angebracht, dass kein Eintritt mehr gezahlt werden muss, keine Ahnung ob dies an der fortgeschrittenen Uhrzeit lag oder einen anderen Grund hatte. Anfangs ist der Weg in beide Richtungen befahrbar, nach etwa 10 Kilometer gabelt er sich dann auf zu den Wasserfälle bzw. zum Tronador. Ab hier gibt es getrennte Zeitintervalle für beide Fahrtrichtungen, was in Anbetracht der engen und kurvigen Straße auch absolut Sinn macht. Von 14 bis 17 Uhr darf man z.B. nur zu den Wasserfällen starten und braucht etwa 30-45 Minuten. Vom Parkplatz aus führt ein kurzer Wanderweg über Holzstege zu mehreren Aussichtsplattformen. Prinzipiell schön gemacht und speziell bei sonnigem Wetter echt angenehm, aber irgendwie hätten wir uns das Ganze etwas größer oder spektakulärer vorgestellt. Dies kann aber auch daran liegen, dass die Messlatte der letzten Wochen einfach sehr hoch lag  cool  Wir blieben daher nicht all zu lange, sondern machten uns auf den Rückweg mit Stopps am Lago Julio A. Roca, Lago Hess, der Laguna Los Moscos und dem Lago Mascardi. Ab 18 Uhr darf der gesamte Weg in beide Richtungen befahren werden, da nur noch ganz wenige Autofahrer unterwegs sind.
Da wir vom ersten Besuch im Manush zu Beginn der Rundreise total begeistert waren, versuchten wir nochmal unser Glück und bekamen sogar einen Tisch auf der netten Dachterrasse. Die Biersorten wie auch das Essen (Burger bzw. Ojo de Bife) waren wieder absolute Spitze, so dass ein weiterer toller Tag angenehm ausklang.
Gegen 21 Uhr fuhren wir zu unserer Unterkunft, dem Peninsula Petit Hotel, welches etwa 20 Kilometer außerhalb auf der Halbinsel Llao-Llao liegt. Der hinterlassene Gesamteindruck ist einfach überragend und das für gerade mal 60 Dollar die Nacht! Da Anfang Dezember nicht alle Zimmer belegt waren, wurden wir von unserem Standardzimmer in ein Luxuszimmer mit Seeblick ge-upgradet. Dieses war angenehm groß, wie das Badezimmer sehr sauber und umfangreich ausgestattet. Der Blick auf den See und das Gebirge war wunderschön. Das kostenlose WLAN war schnell und stabil und die Besitzer und Mitarbeiter unheimlich freundlich, sympathisch und hilfsbereit. Die Krönung war aber das Frühstück: mit unheimlich viel Liebe zum Detail gab es viele verschiedene kalte und warme Köstlichkeiten, dazu noch jeden Tag eine Spezialität des Tages. Ohne zu übertreiben würde ich behaupten, dass dies das beste Frühstück aller unserer Urlaube war und wir sind schon an vielen verschiedenen Orten der Welt gewesen. Preis-Leistungs-technisch eine nicht zu überbietende Empfehlung!!!

Nach dem umfangreichen Frühstück fuhren wir die bekannte und wunderschöne 7-Seen-Route nach San Martin de los Andes. Wie der Name schon sagt, führt die etwa 220 Kilometer lange Strecke an zahlreichen Seen vorbei, jeder hat dabei seinen eigenen Charme. Da an dem Tag strahlender Sonnenschein herrschte, war die Natur einfach wunderbar und sehr sehenswert, zumal überall riesige Lupine-Sträucher in verschiedenen Farben blühten. San Martin de los Andes selbst liegt an der Ostseite des Lago Lacar, wir genossen die Aussicht von der Terrasse des Cafes "Vieja Deli" im Hafenbereich. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort machten wir uns auf den Rückweg, hierbei fuhren  wir die östliche Strecke über den Paso Cordoba, eine kurvige Schotterstraße durchs Gebirge, welche einen tollen Kontrast zum Hinweg bildete. Es gab skurrile Felsformationen und sehenswerte Ausblicke auf die raue Landschaft.
Zum Abendessen wollten wir eigentlich in eine Pastamanufaktur, diese hatte leider kein warmes Essen, sondern verkaufte nur halbfertige Pasta. Daher gingen wir in die Brauereigaststätte "Artesal": Essen und Bier waren ebenfalls absolut in Ordnung, konnten aber mit dem Manush nicht mithalten. Wir schauten uns anschließend noch die Kathadrale und einen Teil der Innenstadt an.

Am dritten Tag machten wir die Rundfahrt "Circo Chico", eine etwa 30 Kilometer lange Rundtour mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten im Umland von Bariloche bzw. der Llao Llao-Halbinsel. Man kann die Strecke per Fahrrad oder aber auch im Auto zurücklegen. Wir nahmen unseren Mietwagen und nutzten die Zwischenstopps für mehrere größere und kleinere Wanderungen. Je nach Zeit die man zur Verfügung hat, kann man die Länge selbst variieren und ausdehnen. Wir verbrachten fast den ganzen Tag an den Stationen, unter anderem waren dabei: die kleine Kirche Capilla de San Eduardo, das Hotel Llao Llao, Wanderungen zu Aussichtspunkten und Seen. Absolutes Highlight war die Sessellift-Fahrt auf den Cerro Companario, das Kombi-Ticket für Auf- und Abfahrt kostet 200 ARS, ist also nicht gerade günstig. Die Aussicht während der Fahrt und speziell von der Aussichtsplattform auf 1.050 Meter ist aber sensationell gut und atemberaubend schön. Wir hatten das Glück, dass während unseres Besuchs weiterhin strahlender Sonnenschein bei über 25 Grad herrschte, somit hatte man einen ungetrübten Blick auf das Umland mit seinen zahlreichen Bergen und Seen. Auch wenn wir durch die vorangegangenen 4 Wochen in Patagonien schon sehr verwöhnt wurden was spektakuläre Landschaften betrifft, gehört dieser Ausblick sicherlich zu unseren absoluten Urlaubshighlights! Im Gipfelrestaurant gab es außerdem noch leckere Torten (Schoko-Dulce de Leche bzw. Zitrone) zu einem mehr als fairen Preis, was dem Besuch die Krone aufsetzte.
Vor dem Abendessen gingen wir noch auf ein paar Happy Hour-Bierchen ins ebenfalls empfehlenswerte "Bachmanns". Anschließend aßen wir im Restaurant unserer ersten Unterkunft (La Casita Restaurante), da dieses für ihr Käsefondue bekannt ist. Auch wenn die Temperaturen alles andere als winterlich waren, schmeckte uns das Käsefondue hervorragend. Wir wählten hierbei die Spezial-Version, bei der es neben Brot noch insgesamt 8 verschiedene Zutaten (Gemüse, Würstchen, Schinken, Kartoffelwürfel,...) gibt.

Den Abschlusstag in Bariloche starteten wir mit einem Besuch am Aussichtpunkt und Wasserfall am Lago Guiterrez. Von dort aus fuhren wir wieder in den Nahuel Huapi Nationalpark, welcher 150 ARS pro Person Eintritt kostete. Von 10:30 bis 14 Uhr darf man nur in Richtung Tronador fahren. Auf dem Weg dorthin schauten wir uns den Wasserfall "Saltillo de las Niltas" an, hierbei muss man etwa 2 Kilometer durch abwechslungsreiches Gelände laufen. Der Schwarze Gletscher "Ventisquero Negro" war interessant, in den letzten Jahren ist er aber recht stark geschmolzen. Am Parkplatz zur "Garganta del Diablo" befand sich ein Cafe, welches hervorragende Kuchen und Torten anbot. Ich nahm die "Torta Tronador", ein Kalorien-(Alb-)Traum aus Brownieboden, Dulce de Lecce-Creme, Ei-Schnee und Schokolade  cool  Dermaßen gestärkt, war der anschließende kurze aber steile Weg zum Aussichtspunkt auf die Schlucht ein Klacks.
Nach dem Abendessen in Bariloche schauten wir uns noch etwas die Innenstadt an. Im "Rapa Nui" gönnten wir uns zum Abschied ein leckeres Eis, die Auswahl an Sorten war sehr groß.

Nachdem wir nochmals ein Traum-Frühstück genossen hatten, checkten wir aus und gaben das Auto am Flughafen zurück. Wir kamen in den 4 Wochen letztendlich auf 7800 Kilometer, welche sich aber mehr als hervorragend fahren ließen.


Fazit:  Wir dachten eigentlich, dass Bariloche ein netter und ruhiger Abschluss unserer Patagonien-Rundreise wird. Dass sich die phantastische Landschaft dann aber als absolutes Highlight herausstellte, war eine angenehme und wunderschöne Überraschung!






















































































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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 23.April 2017 00:31:0 »
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Re:Bericht: 5,5 Wochen Rio, Iguazu, Buenos Aires & Patagonien
« am: 1.Mai 2017 10:30:37 »
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SO, 4.12.: Buenos Aires
Der Abflug aus Bariloche mit LAN (130 Euro) war pünktlich, so dass wir schon vor 15 Uhr am Inlandsflughafen in Buenos Aires landeten. Das Taxi in die Innenstadt kostete lediglich 140 ARS. Auf Empfehlung von Andi hatten wir eine Übernachtung im Hotel Boca by Design gebucht, aufgrund eines Aktionsangebots bezahlten wir hierbei lediglich 80 Euro für eine Junior Suite. Diese war einschließlich Bad sehr groß und umfangreich ausgestattet. Das ganze Hotel hat als durchgehendes Motiv den Fußballverein Bocas Juniors zum Thema. Lustigerweise bekamen wir die Diego Maradona-Suite, das Töpfchen mit Koks haben wir aber nicht gefunden  cool  Das Zimmer war stylish eingerichtet und wie auch das Badezimmer sehr sauber, das WLAN war extrem schnell und stabil. Das Frühstücksbuffet bot eine gute Auswahl an warmen und kalten Speisen. Vorm Hotel gab es zwar eine größere Baustelle, es drang aber kein Lärm in die Zimmer, so dass man nicht gestört wurde.
Bei über 30 Grad und heftigem Sonnenschein schauten wir uns nochmals den Sonntags-Flohmarkt in San Telmo an, bevor wir uns auf den Weg zum Hafen machten. Da beim letzten Mal das Naturschutzgebiet "Reserva Ecológica Costanera Sur" nicht zugänglich war, wollten wir uns dieses noch anschauen. In der ganzen Stadt war viel los, da jeder das hervorragende Wetter am Wochenende genoss. Der Biopark war sehenswert, ein interessanter Gegensatz zu den gepflegten und schön angelegten anderen Parkanlagen der Stadt. An der gegenüberliegenden Hafenpromenade waren viele Verkaufsstände aufgebaut, so dass fast schon Volksfest-Stimmung herrschte. Meine Frau kaufte sich an einem kleinen Stand einen Mate Tee-Becher um etwas Urlaubsfeeling mit nach Hause zu nehmen.
Wir wollten den Urlaub mit einem leckeren Steak abschließen, aus der riesigen Restaurant-Auswahl entschieden wir uns nach etwas Recherche bei Tripadvisor für das "La Choza". Und es wurde in der Tat der erhoffte krönende Abschluss eines tollen und erlebnisreichen Urlaubs. Im gediegenen und eher gehobenen Ambiente wurden wir von netten und zuvorkommenden Kellnern bedient. Das Essen war ein Gedicht: wir entschieden uns für Lomo mit Pommes bzw. ein Mix aus drei verschiedenen Lomo-Varianten mit drei verschiedenen Pürees. Neben dem "La Tapera" in El Chalten definitiv das beste Essen des gesamten Urlaubs und das zu einem mehr als fairen Preis.

Da wir am nächsten Morgen noch etwas Zeit hatten, kauften wir in der Fussgängerzone noch kleine Mitbringsel. Gegen 11 Uhr nahmen wir ein Taxi zum Flughafen Ezeiza, der Preis lag inklusive Trinkgeld bei 500 ARS. Um 14:15 startete die British Airways-Maschine und dank ruhigem Nachflug verging die Zeit problemlos. Nach kurzem Zwischenstopp in London kamen wir pünktlich um 11:00 in Frankfurt an, von wo aus wir die Bahn nach Hause nahmen.


Fazit:  Wie schon beim ersten Mal empfanden wir Buenos Aires als eine abwechslungs- und facettenreiche Stadt für die man sich genügend Zeit nehmen sollte.












 





































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