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Autor | Thema: Tumbufliege (Mangofliege) u.ä. ... (Gelesen 12882 mal) | |||
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Hallo zusammen,
gelegentlich hört man ja mal von Mücken, die ihre Eier unter die Haut von Menschen und Tieren legen. Solche Fälle sind unter Touristen vermutlich ziemlich selten, aber es kommt halt auch hin und wieder vor. Ich habe das vor einiger Zeit mal im Regenwald von Surinam gesehen und irgendwie war das für die Menschen dort ein völlig normaler Vorgang. Also scheint es insgesamt nicht so selten vorzukommen. Touristen sind offenbar nur selten unter entsprechenden Bedingungen unterwegs. Viele der Stechmücken legen ihre Eier nämlich nicht direkt in der Haut ab, sondern auf dem Boden. Wird dort Wäsche zum Trocknen abgelegt, krabbeln die Maden auf die Kleidung und bohren sich später durch die Haut. Dort ernähren sie sich dann vom Gewebe, wobei ein kleiner Tunnel zur Hautoberfläche die Atmung ermöglicht. Nach einiger Zeit krabbelt dann die fertige Fliege an die Öffnung und fliegt davon. So unkompliziert verläuft das Ganze allerdings eher selten. Durch den Luftkanal dringt Schmutz ein und sorgt zusammen mit den Stoffwechselprodukten der Larve gerne für Entzündungen. Außerdem sind die Larven offenbar nachtaktiv und sorgen für schmerzhafte Nächte (ich habe in einem offenen Camp -keine Zelte, nur Moskitonetze- mit dem Betroffenen gemeinsam übernachtet und nachts sein Stöhnen gehört). Man kann die Luftzufuhr durch Auftragen zäher Materialien wie Vaseline o.ä. abschneiden (oder die Larve durch Auflegen von Fleisch/Speck anlocken). Im Regenwald hat man dazu Tabak benutzt, den man angefeuchtet hat. Irgendwann kommt die Larve nach oben und sie wird herausgezogen. Dieser Vorgang scheint nach meinen Beobachtungen zumindest bei einigen Larven sehr schmerzhaft zu sein. Anschließend hat man die Stelle mit Rum deinfiziert. Was anderes war gerade nicht zur Hand. Die entsprechenden Viecher gibts im tropischen Afrika/Südamerika (Asien weiß ich nicht). In Deutschland gibts das in Form der Dasselfliege auch. Vorwiegend werden Pferde befallen. Hat jemand von euch schon davon gehört, Erfahrungen gemacht, Berichte gesehen? ... Gruß Wolfgang | ||||
Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt (afrikanisches Sprichwort) www.bikeafrica.de.vu
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Hallo Wolfgang,
Du machst mir ja Spass Das hört sich ja ganz fürchterlich aus. Ich würde es nie schaffen, eine Larve einfach so rauszuziehen, nicht wegen der Schmerzen, sondern weil es mich so ekeln würde Also speziell von dieser Fliege habe ich noch nichts gehört. Aber in Namibia und Botswana wurde davor gewarnt, Wäsche unter Bäumen zum Trocknen aufzuhängen, da dort wohl eine ähnliche Fliege vom Baum runterfällt und sich in der Wäsche einnnistet und dann dieselbe Geschichte beginnt, die Du erzählst. Hoffentlich helfen wenigstens die gängigen Repellents gegen diese Biester. Gruss Beate | ||||
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Gehoert hab ich davon, in Reise- und sonstigen Fernsehsendungen gesehen. Aber ich bleibe hoffentlich verschont damit, denn so naturverbunden wie du mag ich nicht mehr uebernachten. Kakerlaken, Bettwanzen und Norvirus sind so eher meine Sorgen.
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... sich die Dinger selbst rausziehen, ist sicher blöd, besonders, wenn sie im Rücken hausen wie in dem von mir beobachteten Fall. Typen wie Rüdiger Nehberg ziehen sich die selbst raus und verwenden die dann noch als Angelköder. Gruß Wolfgang | ||||
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Wolfgang, Du hast ja "schmackhafte Themen" zu bieten an einem sonnigen Samstagnachmittag
In Afrika ist es die Cordylobia anthropophaga, deren Made eine furunkuläre Myiasis (entzündlicher Fliegenmadenbefall) hervorruft. In Südamerika ist es die Derbalomia hominis. Bei den Maden der Schraubenwurmfliegen (Chrysomia bezziana und Chrysomia hominivorax) kommt es besonders dann zu extremen Gewebszerstörungen, wenn sie durch natürliche Körperöffnungen in den menschlichen Körper eindringen, wo sie sich dann rasch entwickeln. Prophylaxe: Wäsche vor dem Anziehen bügeln! Soviel nur mal kurz von mir zur Prophylaxe Sonnigen Samstag, Thomas | ||||
Wissen darf man auch nutzen - www.TravelMedicus.com
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Nur: wer hat denn schon ein Bügeleisen dabei! Vor allem, wenn er in der Wildnis unterwegs ist, mit dem Dachzelt oder gar mit dem Fahrrad Gruss Beate | ||||
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... zum Glück ist das Wetter nicht noch schlechter. Sonst würden mir womöglich noch Dinge wie Harnröhrenwelse einfallen. Auch doof, sich von sowas "besiedeln" zu lassen.
... da fehlt mir dann leider wieder 'n Ausrüstungsgegenstand. Gruß Wolfgang | ||||
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...und da würde selbst das Bügeleisen nicht helfen können ;-) Frohes Wochenende, Thomas | ||||
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sabine_2
Gast |
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... gibt's da nicht auch irgendwelche Tierchen/Parasiten, bei denen man besser nicht im Wasser pinkeln sollte, weil die dadurch angezogen werden und dann durch diese gewissen Körperöffnungen eindringen?
Wo kommen eigentlich in Südamerika die von dir, Wolfgang, im ersten Thread genannten Tierchen vor? Wirklich nettes (aber auch interessantes) Thema hier Viele Grüße Sabine | ||||
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... das sind die genannten Viecher. Aber da die Tierchen sich über den Urin orientieren, muss man sicherlich nicht gerade aktiv urinieren. Die Viecher finden den Weg evtl. auch so.
... vermutlich überall im Regenwald. Gruß Wolfgang | ||||
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sabine_2
Gast |
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Hach Wolfgang, ich bin gerade ein wenig beschämt, du hast dich natürlich ein wenig vornehmer ausgedrückt als ich
Viele Grüße Sabine | ||||
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... hier noch zwei "unterhaltsame" Filmchen.
Ähnelt nicht dem, was ich gesehen habe und stammt wohl von einem anderen Getier, ist aber auch nicht besser. Tut euch den Gefallen und schaut es euch nicht an, wenn ihr empfindlich seid, ok? http://www.youtube.com/watch?v=U5M4-Nh7FPo&feature=related http://www.youtube.com/watch?v=iEeMJgV75nQ&feature=related Gruß Wolfgang | ||||
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Ist diese Fliege noch aktuell, oder ist die Poupulation wieder normal, sodass man keine oder kaum GEfahr läuft sich beißen zu lassen?
Grüße | ||||
"Travel means living!"
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... kommt drauf an, wo Du hin willst. In vielen tropischen Regionen gibt es Krankheiten, von denen Du nie gehört hast und nie hören willst. So oft kommen die meisten davon auch nicht vor, aber manche sind halt auch regional ziemlich häufig und anderswo gar nicht anzutreffen. Gruß Wolfgang | ||||
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