Hallo zusammen,

Habe mit dem Tropeninstitut gesprochen betreffend Impfungen und Prophylaxe in Madagaskar.
Sie haben mir mitgeteilt, dass Sie mir eine Tollwutimpfung empfehlen, wenn ich nicht nur in festen Unterkünften übernachte sondern auch mal campiere. Was meint ihr dazu? Hat da jemand schon Erfahrungen gesammelt?

Danke für eure Antworten

Gruss Mara

Um es vorweg zu nehmen, ich habe damals keine Tollwut-Impfung gemacht (trotz Übernachtungen im Zelt), halte sie auch nicht für nötig, denn Du wirst dort auch beim Campieren nicht von irgendwelchen Tieren überfallen 

Kein vernünftiger Tropenarzt rät eigentlich mehr zu Tollwutimpfungen für Touristen. Der beste Schutz ist ein guter Rucksack oder ein Stock, mit dem man die Tiere auf Abstand halten kann    Sollte man dennoch mal gebissen oder gekratzt werden, dann kann man immer noch ein Krankenhaus aufsuchen und sich das Hammermittel verpassen lassen.
Da ist jedoch der kleine Haken bzgl. Madagaskar, denn das nächste Krankenhaus ist unter Umständen schwer zu erreichen. Jetzt musst Du selber wissen, wie vorsichtig Du sein möchtest. Ich persönlich rate jedenfalls von der Tollwut-Impfung ab.

Zitat von: rastlos am 25.Juli 2007 12:19:39

Um es vorweg zu nehmen, ich habe damals keine Tollwut-Impfung gemacht (trotz Übernachtungen im Zelt), halte sie auch nicht für nötig, denn Du wirst dort auch beim Campieren nicht von irgendwelchen Tieren überfallen

... das ist auch nicht nötig (s.u.)

Zitat:

Kein vernünftiger Tropenarzt rät eigentlich mehr zu Tollwutimpfungen für Touristen.

... das kann man pauschal so nicht sagen. Wenn man keine Schutzimpfung hat, benötigt man im Verdachtsfalle einer Infektion einen Impfstoff, für den
a) die Kühlkette eingehalten werden muß und der
b) nicht in allen Ländern verfügbar ist (wie es in Madagaskar aussieht, weiß ich nicht, aber dafür gibt es ja Tropenärzte).

Man kann auch nicht abwarten, bis sich erste Anzeichen der Tollwut ankündigen, bevor man die Impfung nachholt, denn dann ist es zu spät. Zeigen sich erste Anzeichen der Tollwut, verläuft die Krankheit 100% tödlich. Das bedeutet im Zweifelsfalle einen sofortigen Urlaubsabbruch oder "Pokern um Leben und Tod".

Die "typische" Tollwutinfektion erfolgt durch den Biß eines infizierten Tieres, aber das muß nicht zwangsläufig so ein. Das Virus befindet sich im Speichel der Tiere, wird aber auch über Schleimhäute und Kratzer auf der Haut übertragen.
Wer auf jedes fremde Tier zugeht, um es zu streicheln, kann sich schon durch ganz banale Dinge anstecken. Ein lieber Hund, der einem über die Hand leckt, auf der sich ein scheinbar verheilter Kratzer befindet oder mit der man sich später am Auge reibt; eine Katze, die sich die Pfoten geleckt hat und einen anschließend einen kleinen Kratzer beibringt, reichen aus. Man muß also nicht erst das halbe Bein zerfleischt bekommen. 

Gruß
Wolfgang

Zitat von: BikeAfrica am 25.Juli 2007 17:40:14

... das kann man pauschal so nicht sagen. Wenn man keine Schutzimpfung hat, benötigt man im Verdachtsfalle einer Infektion einen Impfstoff, für den a) die Kühlkette eingehalten werden muß und der b) nicht in allen Ländern verfügbar ist (wie es in Madagaskar aussieht, weiß ich nicht, aber dafür gibt es ja Tropenärzte).

Das war ja auch der kleine erwähnte Haken bei Madagaskar 

Zitat von: BikeAfrica am 25.Juli 2007 17:40:14

Man kann auch nicht abwarten, bis sich erste Anzeichen der Tollwut ankündigen, bevor man die Impfung nachholt, denn dann ist es zu spät. Zeigen sich erste Anzeichen der Tollwut, verläuft die Krankheit 100% tödlich. Das bedeutet im Zweifelsfalle einen sofortigen Urlaubsabbruch oder "Pokern um Leben und Tod". Die "typische" Tollwutinfektion erfolgt durch den Biß eines infizierten Tieres, aber das muß nicht zwangsläufig so ein. Das Virus befindet sich im Speichel der Tiere, wird aber auch über Schleimhäute und Kratzer auf der Haut übertragen. Wer auf jedes fremde Tier zugeht, um es zu streicheln, kann sich schon durch ganz banale Dinge anstecken. Ein lieber Hund, der einem über die Hand leckt, auf der sich ein scheinbar verheilter Kratzer befindet oder mit der man sich später am Auge reibt; eine Katze, die sich die Pfoten geleckt hat und einen anschließend einen kleinen Kratzer beibringt, reichen aus. Man muß also nicht erst das halbe Bein zerfleischt bekommen.

Absolut richtig erklärt.
Deswegen sollte man ja auch erst überhaupt gar kein Tier an sich ran lassen. Dürfte in der Regel auch nicht passieren, dass die Tiere einfach so auf Tuchfühlung gehen und ansonsten halt Stock oder Rucksack dazwischen halten.
Gerne vergessen wird diese Vorsicht aber bei den (bei manchen) beliebten Strandstreunern und "Hotelkatzen"    Vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist, sollte man da besondere Vorsicht walten lassen! Auf Madagaskar sind diese Viecher ab auch eher selten.

Wie gesagt, jeder muss selber wissen, wie vorsichtig er mit solchen Situationen umgeht und ob dann wirklich eine Tollwut-Impfung im Vorfeld nötig ist.

huhu,

tollwut wird sehr oft auch von den nachtaktiven und "unspürbaren" fledermäusen übertragen, von daher gibt es eigentlich nur "zwei regeln:
1.) regelmäßig den körper (samt den fußsohlen) auf stiche und bisse zu überprüfen, also auch morgens mal das bettlaken betrachen, denn wenn eine fledermaus sich an einem menschen genüßlich getan hat, findet sich zumindest ein blutfleck auf dem laken UND DANN heisstes: AB ZUM ARZT und zwar unberzüglich! diesen dann auch auf eine mögliche tollwutinfektion hinweisen!
2.) wenn man engen kontakt mit schleimhautkontakt zu einem tier hatte, SOFORT ZUM NÄCHSTEN ARZT und diesen auf eine potentielle tollwutinfektion hinweisen.

dies gilt sowohl für bereits geimpfte personen, wie auch für ungeimpfte reisende.

lieben gruss aus indonesien
thomas