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  28.März 2024 20:28:45

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 Thema: Costa Rica- Mietwagen Rundreise  (Gelesen 10211 mal)
Christof

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Das nächste Spiel ist immer das schwerste.

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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 6.April 2018 09:51:14 »
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Gerade zurückgekommen aus Costa Rica, hier meine Eindrücke von einer wunderschönen Reise.

1. Flug
Mit Iberia von Frankfurt über Madrid nach Panama City, von dort mit Copa (sehr ruppiger Flug) nach San José. Rückflug von San José direkt nach Madrid; von dort nach 5 ½ Stunden Aufenthalt nach Frankfurt. Ruhige Flüge, aber der Charme des Iberia-Personals ist schon sehr speziell.

2. Transport
Wir haben auf ein eigenes Auto verzichtet und uns mit (überwiegend) Privat-Shuttles transportieren lassen. Eine für uns gute Entscheidung, da wir uns fast ausschließlich auf Lodges oder in Hotelanlagen aufgehalten haben. Maximal zweimal hätten wir eventuell ein Auto gebrauchen können, aber wirklich vermisst haben wir es nicht. Im Übrigen wird in Costa Rica im Vergleich zu anderen (lateinamerikanischen) Ländern recht zurückhaltend gefahren.

3. San José
Unterkunft: Hotel Presidente – sehr zentral, mit schöner Lobby und Bar mit kleiner Karte, leider ohne nicht-alkoholische Drinks; die Zimmer funktional, ohne besonderen Charme. Zum Frühstück werden gute Tortillas nach Wunsch zubereitet.
Eindruck: San José ist keine schöne Stadt, auch auf den zweiten Blick nicht und selbst nicht auf den dritten. Sie hat aber trotzdem einiges zu bieten: das beeindruckende Teatro Nacional, Museen wie das Nationalmuseum und das Goldmuseum (beide sehr empfehlenswert), den Mercado Central oder einen Kunsthandwerksmarkt im Parque Nacional.
Nichts für Menschen, die keine Millionenstädte mögen, die eine schöne lateinamerikanische Stadt suchen und ein Hotelzimmer mit hoher Aufenthaltsqualität.

4. San Gerardo de Dota
Unterkunft: Hotel Suria – ganz am unteren Ende des Tales. Kleine Hütten in wunderschönem Garten mit vielen Vögeln (Kolibris!). Neben diversen Touren werden auch Massagen angeboten. Service leider etwas unbeholfen und unprofessionell (es dauerte lange und erforderte einige Diskussionen, die korrekte Abrechnung zu bekommen). Gutes Essen (Forellen aus der nahegelegene Zucht); leider sind die Gemeinschaftsräume etwas unpersönlich und abends außerdem ziemlich kalt.
Eindruck: Die Lage des Hotels ist toll. Die Vögel ließen sich bereits auf der im Sonnenlicht warmen Terrasse aus der Nähe beobachten. 200 Meter unterhalb des Hotels beginnt ein schöner, teilweise recht abenteuerlicher Weg entlang des Flusses zu Wasserfällen. Hervorragende Vogelbeobachtungstour mit dem sehr kompetenten und umsichtigen Guide Agniel. Abends wurde es kalt, bis wenige Grad über 0.
Nichts für Menschen, die tropische Wärme suchen und die ein Hotel mit charmanten, warmen Gemeinschaftsräumen schätzen.

5. Golfito
Unterkunft: Nicuesa Lodge – nur per Boot zu erreichen. Phänomenale, sehr professionell gemanagte Anlage mit nur wenigen, weit im Regenwald verstreuten Hütten, hervorragendem Service, sehr gutem Essen und tollen Guides. Es gibt diverse markierte Wege durch den Regenwald, die man ohne Begleitung laufen kann. Neben vielen Touren werden auch Yoga und Massagen angeboten; außerdem gibt es einen schönen Strand am Golfo Dulce. Einer der schönsten Aufenthalte, die wir jemals hatten.
Eindruck: Mitten im Regenwald lassen sich Tiere bereits von der Terrasse und auf dem Weg durch die Lodge beobachten. Ein Waschbär streifte um unsere Hütte, einen Meter vor mir huschte eine Schlange (eine junge Boa Constrictor?) über den Weg. Unsere drei Touren waren alle großartig: eine Nachtwanderung mit Valeria mit vielen Tiersichtungen, von Spinnen, Fröschen und einer Korallenschlange bis zu Opossum, Schildkröte und Kaiman; eine grandiose Bootstour inklusive Kajakfahrt durch die Mangroven mit Josué; eine Schokoladentour inklusive der Produktion eigener Schokolade, wieder mit Valeria. Bizarr: Die Bootstour zurück nach Golfito machten wir zusammen mit zwei bekannten Schlangenforschern und neun endemischen, nur im Golfo Dulce anzutreffenden Seeschlangen, von denen sie sechs in einem Stoffbeutel auf das Boot brachten und später ins Wasser ließen (die anderen drei nahmen sie zur Untersuchung von Hämatomen in einer Plastikwanne mit ins Institut). Nach der Schlangen-Freilassung noch sensationelle Delfinbeobachtung, die auch die beiden Forscher restlos begeisterte!
Nichts für Menschen, die eine abgeschlossene Unterkunft mit Klimaanlage suchen (die Hütten sind offen; über das Bett war ein Moskitonetz gespannt), die komplett für sich sein wollen (alle Mahlzeiten wurden gemeinsam an einem großen Tisch eingenommen), die einschlägige Tierphobien haben (die Chance auf eine Begegnung mit Spinnen und Schlangen ist relativ hoch).

6. Uvita
Unterkunft: La Cusinga Lodge. Oberhalb des Pazifik gelegene Anlage mit knapp einem Dutzend Unterkünften, sensationellem (Privat-)Strand, der nach ca. 20minütigem Fußweg erreicht ist, einigen markierten Wegen auf dem Gelände der Lodge, darunter einer zu einem schönen Naturschwimmbecken. Viele Tiere lassen sich auf dem Lodge-Gelände beobachten (Agutis, Waschbären, Vögel, Affen). Gutes Restaurant. Wein teuer, aber das ist er fast überall in Costa Rica, und angeboten wird auch nur recht belangloser Mainstream-Wein überwiegend aus Südamerika. Aber es gibt doch auch soo tolle Fruchtsäfte!
Eindruck: Eine der sagenhaftesten Sonnenuntergänge, die wir je erlebt haben. Da kam selbst der Lodge-Manager auf die Aussichtsplattform! Der Strand ist ein Knaller, vor allem wenn man ihn (fast) für sich hat. Nach den intensiven Nicuesa-Tagen haben wir es hier etwas entspannter gehabt.
Nichts für Menschen, die den Strand vor der Hütte haben wollen, wenn sie schon mal am Pazifik sind, die abends noch durch einen netten Ort bummeln wollen (das ein paar Kilometer entfernte Uvita ist ein unattraktives Straßendorf) und die eine großzügige Terrasse schätzen (die vor der Cabaña war ein bisschen schmal, aber dafür gab es schöne, großzügige Sitzgelegenheit auf der Aussichtsplattform).

Teil 2 mit Savegre, Manuel Antonio, Arenal, Playa Hermosa und San José demnächst
« Letzte Änderung: 7.November 2019 12:37:40 von Christof » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
yvy

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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 6.April 2018 12:28:8 »
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Super Infos, Christof.
Freu mich auf Teil 2!
Fotos?  wink

Liebe Gruesse Yvy
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Bärbel

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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 6.April 2018 12:49:35 »
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Tolle Infos, danke. Ich beschäftige mich auch gerade mit dem Land.

Habt Ihr von der Kriminalität etwas mitbekommen?
Ein Kollege ist überfallen worden und einer Bekannten wurde der Rucksack geklaut...
Aber die waren beide als Backpacker unterwegs und haben sich nicht nur in Lodges aufgehalten.

Bin gespannt auf Teil 2...

Bärbel
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Katja

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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 6.April 2018 16:30:15 »
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Interessante Eindrück. Bin auch gespannt auf Teil 2...
LG
Katja
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doro
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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 6.April 2018 22:20:49 »
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Hallo, Christof,

so weit unten im Süden von Costa Rica  waren wir nicht.
Deine  Erfahrungen mit San José decken sich absolut mit unseren.
Iberia vermeiden wir aus den von Dir angedeuteten Gründen strikt.  wink

Wir sind auch wie Ihr ~transportiert~ worden . cheesy Es war immer top.

Bin gespannt auf Teil 2. Dort waren wir auch grad unterwegs.  grin


Gruß Doro
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Christof

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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 9.April 2018 10:12:39 »
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Zitat von: Bärbel am 6.April 2018 12:49:35
Habt Ihr von der Kriminalität etwas mitbekommen?


Nein, haben wir selbst nicht und auch nicht in Geschichten anderer Reisender. Aber: ja, Kriminalität ist ein Thema im Land, gehört neben Korruption und Staatsverschuldung zu den Problemen, zu denen vom neuen Präsidenten Lösungen erwartet werden. San José ist abends eine arg unbelebte Stadt; das Stadtzentrum war selbst am Abend der Präsidentschaftswahl bereits gegen 20 Uhr ziemlich leer. So etwas fördert nicht das Gefühl von Sicherheit.

Von den mittelamerikanischen Ländern geht es Costa Rica ganz sicher am besten. Insofern schien mir auch die Tendenz, in der hiesigen Berichterstattung über die Wahlen vor allem die Probleme des Landes herauszustellen, etwas verkürzt. Es gibt, zum Beispiel zum Thema Nachhaltigkeit, viele Initiativen und Projekte.
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Christof

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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 9.April 2018 10:21:23 »
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Zitat von: yvy am 6.April 2018 12:28:8
Fotos?  wink


Ja, haben wir gemacht: teils mit dem Handy, großteils mit einer vergleichsweise einfachen Kamera. Deshalb sind sie auch längst nicht so gut wie Doros Aufnahmen. Außerdem stelle ich meine Fotos (bisher) ohnehin nicht auf irgendeiner Plattform ein (was ich wohl machen müsste, um sie hier im Forum einzustellen - richtig?). Immerhin: auf meinem Facebook-Account habe ich ein paar Fotos hochgeladen.
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Christof

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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 9.April 2018 10:29:27 »
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Zitat von: doro am 6.April 2018 22:20:49
Iberia vermeiden wir aus den von Dir angedeuteten Gründen strikt.  wink


Iberia (laut Eigenwerbung die pünktlichste Airline der Welt) hatte halt in der Kombination Preis und Flugzeit das für uns interessanteste Angebot. Die Lufthansa-Direktverbindung nach San José gab es Mitte März noch nicht. Und ein kleiner Stadtbummel in Madrid ist wegen des langen Aufenthaltes beim Rückflug auch noch herausgesprungen.
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beate2

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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 9.April 2018 10:35:22 »
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Zitat von: Christof am 9.April 2018 10:29:27
Iberia (laut Eigenwerbung die pünktlichste Airline der Welt)



Hahahaha, tolle Eigenwerbung.

Für mich jedenfalls gilt: nie mehr Iberia. Einmal hat genügt. Nicht wegen der Unpünktlichkeit, aber alles andere war grottenschlecht (Sitzplatz, Service)
Es würde zu weit führen, hier alles aufzuführen.

Beate
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Christof

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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 9.April 2018 13:36:32 »
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Vielen Dank für Euer Feedback; hier kommt Teil 2 unserer Eindrücke einer gut zweiwöchigen Costa-Rica-Reise.

7. Savegre
Unterkunft: Lodge des Los Campesinos-Reservates mitten im Regenwald. Holprige Strecke bis zum Dorf. Einfache Hütten auf Naturfreunde-Niveau mit schmalen Betten. Verpflegung über die Gemeinschaftsküche (landestypische Küche, und gegessen wird, was auf den Tisch kommt; kein Alkohol, dafür zum Beispiel Tamarindensaft!); weit abseits der Touristenrouten. Die Lodge wird von der Dorfgemeinschaft betrieben (das Dorf hat ca. 50 Einwohner und liegt auf der anderen Seite des Flusses).
Eindruck: Großartige Landschaft mit der Möglichkeit, viele Tiere zu beobachten; zum Beispiel ein Tukan direkt vor der Hütte, der zehn Minuten lang rief. Herzliche und liebenswerte Betreiber, die allerdings nur spanisch sprechen. Unsere beiden Ausflüge, einmal mit Dorfchef Miguel, einmal mit Victor, waren grandios und voller interessanter und lehrreicher Erklärungen. Das sind keine professionellen Guides, sondern Menschen, die ihre Heimat und Umgebung zeigen und erklären; das machte den Aufenthalt so einzigartig. Die Wanderungen bei tropischen Bedingungen durchaus anstrengend; der Schweiß strömte, und ich habe mein Stirnband vermisst. Schöner Weg von der Lodge ins Flusstal, mit der Möglichkeit, unter einem Wasserfall im Naturbecken zu schwimmen.
Nichts für Menschen, die einen gewissen „internationalen“ Standard bei Unterkunft und Verpflegung wünschen, die gar kein Spanisch sprechen und die eine Betreuung auch bei Nacht brauchen: Ab ca. 19 Uhr ist man nämlich allein auf der Lodge. Bei Bedarf kann man Hilfe über ein Walkie-Talkie anfordern, dann kommt ein Dorfbewohner über eine schwankende Hängebrücke von der anderen Seite des Tales zur Hilfe. Ob Giftschlange und Skorpion in der Hütte solange warten? Aber während der Trockenzeit sind die Schlangen ohnehin nur unten im Tal, sagte Victor (und grinste) – Campesino-Humor.

8. Manuel Antonio
Unterkunft: Hotel Si Como No. Sehr schöne, weitläufige und großzügige Hotelanlage mit freundlichem und hilfsbereitem Personal, zwei Pools und zwei Restaurants. Schöne Zimmer mit Terrasse und Blick auf Meer, Sonnenuntergang inklusive (wenn auch nicht so spektakulär wie in La Cusinga). Das Restaurant „Claro que si“ hielt trotz des netten Services leider nicht, was es versprach: Reservierung vergessen, kommentarlos ein anderes Gericht als das bestellte geliefert, und auch am Nebentisch ging ein Gericht zurück. Bei dem Anspruch sind das zu viele Patzer; da half auch das Dessert aufs Haus nicht mehr viel. Besser und günstiger: Emilio’s Café in einer Seitenstraße ein paar hundert Meter Richtung Quepos.
Eindruck: Willkommen in einer Touristen-Hochburg mit Schwerpunkt USA-Urlauber. Nach den ruhigen Orten davor wirkten Manuel Antonio und Quepos wie Wochenendrummel vorm Feiertag. Was ja auch passte, denn wir befanden uns bereits in der Semana Santa. Uns hat es trotzdem gut gefallen: am Erwachsenen-Pool war wenig los; und in den Läden in der Umgebung des Hotels haben wir sogar ein paar ganz nette Sachen gefunden. Der Besuch des Nationalparks war eigentlich zum Gruseln: Die Gruppen marschierten im Gänsemarsch über die Wege, und wenn ein Guide ein Tier entdeckt hatte, blieben gleich ein, zwei weitere Gruppen stehen. Die Strände schon am Morgen völlig überfüllt; dazu ein Gelärme und Geschnatter, das definitiv nicht von den Tieren kam. Also das völlige und irgendwie deprimierende Kontrastprogramm zu den vorherigen Orten. Aber Guide Felipe war ein ganz netter und kluger Kopf, der uns in sehr gutem Englisch durch den Nationalpark geführt hat.
Nichts für Menschen, die Ruhe und vor allem Einsamkeit suchen, die das Alltagsleben von Costa Rica erleben möchten (die Ticos sprechen alle Reisenden bereits auf Englisch an, was dann oft zu der amüsanten Situation führte, dass wir unser rudimentäres Spanisch sprachen und uns auf Englisch geantwortet wurde) und die einen Nationalpark besuchen möchten, in dem mehr Tiere als Menschen zu sehen sind.

9. Arenal
Unterkunft: Hotel Volcano Inn: leicht am Hang gebauten Anlage mit kleinem Pool auf der Straße von La Fortuna Richtung Tabacón. Hübsche Zimmer mit Terrasse, viele davon mit Vulkanblick (gegen Aufpreis). Uns hatten sie erst eines mit Gartenblick zugewiesen (obwohl wir Vulkanblick bezahlt hatten); das wurde aber umgehend korrigiert. Netterweise ließ sich der Vulkan dann auch regelmäßig blicken. Die beiden Damen am Servicecounter waren im Übrigen sehr hilfsbereit und humorvoll. Das zum Hotel gehörende Restaurant ist bemerkenswert gut, mit großzügigen Portionen (die Pizza!) und deshalb auch bei einheimischen Nicht-Hotelgästen aus der Stadt und Umgebung sehr beliebt.
Eindruck: Willkommen in einer Touristen-Hochburg, Teil 2. Was man vor allem merkt, wenn man mal nach downtown La Fortuna (gesichtslose Schachbrettstadt), zum Vulkan Arenal und vor allem zu den Thermen und zum Wasserfall fährt, verstärkt in der Semana Santa. Die 500 Stufen zum Wasserfall ging es nur schrittweise voran, vor allem, wenn ganz vorn in der Schlange ein Kleinkind das Treppensteigen übte. An den diversen Thermen waren bereits die Straßen zugeparkt. In La Fortuna viele teure Andenkenläden, aber auch ein nettes Café am zentralen Parque de La Fortuna, gegenüber dem Taxistand, mit gutem Kuchen und Kaffee (Cafeteria Don Juan). Tour zum Wasserfall mit Guide Gustavo, ein munterer Kerl mit beachtlichem Hintergrundwissen. Allerdings hätten wir den Weg problemlos auch ohne Guide machen können; so war es natürlich inklusive Transport komfortabler. Das klingt jetzt negativer als es war: Die Tour zum Vulkan war nett, der Blick auf den Vulkan überwältigend, Der Wasserfall ist beeindruckend, die Hotelanlage mit Restaurant hat uns gut gefallen, und in der Stadt haben wir auch bekommen, was wir wollten.
Nichts für Menschen, die eine Garantie für freien Vulkanblick haben wollen (der Arenal zeigt sich nur an ca. 80 Tagen pro Jahr), die an den beliebten Orten Ruhe und Einsamkeit suchen und die durch eine hübsche lateinamerikanische Stadt bummeln möchten.

10. Playa Hermosa
Unterkunft: Hotel Bosque del Mar. Sehr idyllisch in einen Park hineingebaut, großzügige Apartments mit riesigem Schlafzimmer, kleinem Wohnraum und Terrasse. Pool auf dem Gelände, zum Meer sind es nur ein paar Schritte. Die Drinks in der Bar während der Happy Hour sind ein wenig dünn, aber ist das wirklich wichtig? Das Essen fanden wir dagegen recht gut; allerdings war das Restaurant abends immer nur schwach besucht. Möglicher Grund: Am Strand gibt es eine Reihe günstigerer Strandkneipen, außerdem an der Hauptstraße (ca. 20 Gehminuten entfernt) das sehr gelobte Restaurant „Ginger“.
Eindruck: Traumhaft zum Ausspannen. Tierbesuch inklusive: es laufen Iguanas durch den Park oder am Strand entlang, direkt am Pool stolzierte ein Pfau herum, und einmal turnten und brüllten Mono Congas durch die Bäume der Hotelanlage. Allerdings gibt es auch Tiere im Meer, was wir bei einer Begegnung mit einer Feuerqualle zu spüren bekamen. Der Strand von Playa Hermosa ist beliebt bei Ticos und im Vergleich zu anderen Stränden der Region vergleichsweise ruhig (aber immer noch gut besucht während der Semana Santa). Für US-Amerikaner ist der Norden Costa Ricas besonders reizvoll wegen der zahlreichen Direktverbindungen über den Flughafen Liberia; das merkt man beim Publikum. Es werden einige Ausflüge über das Hotel und ganz in der Nähe direkt durch die Agencia „Tico Tours“ angeboten, aber erstens waren die uns einfach zu teuer, und zweitens wollten wir nach insgesamt acht Touren mit Guides an den beiden letzten Tagen einfach mal ein wenig Strand- und Poolleben genießen, mit erstem Meerschwimmen um 6:45 Uhr. Und dafür ist Bosque del Mar wunderbar.
Nichts für Menschen, die durch einen schönen Strandort bummeln möchten (den gibt es hier nicht), nur im quallenfreien Meer schwimmen und Drinks auf Topniveau genießen möchten.

11.San José
Unterkunft: Hotel Presidente: Wie gehabt. Anderes Zimmer, gleich Einschätzung. Service sehr nett und hilfsbereit. Wir haben es an dem Abend mit der Hotelbar probiert und waren ein wenig enttäuscht, dass es keine Fruchtsäfte gab, sondern nur Mineralwasser und Cola & Co. Schade, denn draußen sitzt man schon ganz nett (innen fand ich die Musik viel zu laut)
Eindruck: Statt in der Hotelbar aßen wir im „Tin Jo“ in der Calle 11, und das war die richtige Entscheidung. Am Morgen vor dem Rückflug noch ein Besuch des Museo de Oro (lohnt sich sehr) und die vorletzten Colones im schönen Café des Teatro Nacional ausgegeben.

12. Preise
Hoch. Costa Rica ist kein Land für Menschen, die sich mit dem Vorteil hoher westlicher Einkommen einen preiswerten Urlaub erhoffen. Zwei Beispiele: Ein Glas (mittelmäßiger) Wein (0,1 l): 6 bis 7 $, Forelle 12 bis 14 $, guter Kaffee (zum Mitnehmen; Pulver oder Bohnen) 12 bis 20 $. Kuchen 2 bis 3 $. Die Touren waren durchweg sehr gut geführt, aber auch hier Preise bis zu 95 $ (Bootstour Nicuesa Lodge), und es gibt auch Touren, die mehr als 100 $ kosten.


13.Organisation
Wir haben die Tour mit Costarican Trails geplant. Kristina Kramel hat uns sehr engagiert, gut und einfühlsam beraten, ist auf unsere Wünsche eingegangen, hat eine hervorragende Planung gemacht und war auch während unseres Aufenthaltes immer ansprechbar (mussten wir allerdings nie in Anspruch nehmen, aber wir haben ab und zu per Mail mit ihr kommuniziert). Alles hat geklappt, jeder Transfer war pünktlich, jede Unterkunft hatte ihren Charme. Vorbildlich!

14. Gesamtfazit
Costa Rica ist ein wunderbares Reiseland. Was ich eventuell anders machen würde: nicht unbedingt während der Osterzeit reisen und Manuel Antonio (trotz des wunderbaren Hotels) auslassen und stattdessen einen anderen, weniger überlaufenen Nationalpark besuchen.

Pura Vida,
Christof
« Letzte Änderung: 7.November 2019 12:46:47 von Christof » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 9.April 2018 16:46:59 »
Antwort mit Zitat nach oben
Danke Christof für Deine Zusammenfassung.
Ab und zu denke ich über eine zweite Reise nach Costa Rica nach (unsere erste ist über 20 Jahre her) da kann man immer Infos gebrauchen.

@Doro wo kann man Deine Fotos sehen?

Viele Grüße
Elisabeth
"Viele sagen, man soll gehen, wenn es am schönsten ist, aber ich finde, man soll lieber dahin gehen, wo´s am schönsten ist." Das Känguruh
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@nna

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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 9.April 2018 19:14:24 »
Antwort mit Zitat nach oben
Danke für deinen Bericht ! Costa Rica, die Schweiz Mittelamerikas, war schon immer sehr teuer. Anfang der 90er Jahre haben wir für die 5 Tage-Tortugero-Tour schon an die 700 DM bezahlt, für ein B&B Zimmer ( ohne Fenster !) in San José 100 DM, das Frühstück war in homöopathischen Dosen .... Saft in Schnapsglas-Größe, eine halbe Tasse Kaffee ohne Nachschenken  rolleyes  Auch bei den anderen Übernachtungen war das Preis/Leistungsverhältnis nicht viel besser.

Bei uns ist der Funke eher nicht übergesprungen !
Liebe Grüße
@nna
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beate2

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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 9.April 2018 19:27:19 »
Antwort mit Zitat nach oben
Jetzt musste ich tatsächlich mal in meinen Unterlagen nachschauen. Also wir haben im Jahr 2000 für die Übernachtung pro Zimmer zwischen 65 und 85 US-Dollar bezahlt, meistens allerdings ohne Frühstück. Das haben wir dann irgendwo in der Nähe geholt und auf dem Zimmer gegessen.
In Monte Verde hatten wir sogar ein Zimmer für 50 US-Dollar incl. Frühstück.
(Der Dollar war damals auch noch weniger wert als heute, also war es für uns noch billiger als es bei denselben Preisen heute wäre).

Wir hatten damals, wie auch auf unserer ersten Reise nach C.R. 1992 nichts vorgebucht sondern immer im laufe des Nachmittags entschieden, wo wir übernachten. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass das jetzt nicht mehr möglich ist.

Beate

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doro
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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 9.April 2018 20:39:12 »
Antwort mit Zitat nach oben
Die Fotos sind auch hier im Thread.  smiley

Manuel Antonio war auch bei uns voll, aber im NP hat sich das nach 15 min verlaufen, und unser Guide hat tolle Tiere für uns entdeckt, die wir nie gesehen hätten.
( Im Cahuita NP  hingegen waren wir zu viert, später nur wir 2 mit Guide im NP, das war schon anders. )

Auch am Haupt-Strand ( Playa Espadilla ) , zu dem wir mit Shuttle fuhren war es am Samstagnachmittag nicht so voll wie befürchet.
Da unser Hotel  ( Parador ) abseits vom Geschehen lag, hatten wir eigentlich Zeit zum Relaxen, haben dann sogar im Hotel gespeist.
Da trafen sich dann schon alle Gäste, aber tagsüber und später abends verlief sich das.
Der Wein muss ja auch importiert werden, insofern ist er natürlich  teurer als z.B. In Südafrika .

Es gibt aber auch etliche Backpacker Hostels in Manuel Antonio, Supermärkte, also man könnte durchaus preiswert leben.

Uns hat's gut gefallen insgesamt. Abwechslungsreich in jeder Beziehung.
Pura Vida.  grin

Gruß Doro
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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 10.April 2018 06:21:49 »
Antwort mit Zitat nach oben
Zitat von: doro am 9.April 2018 20:39:12
Die Fotos sind auch hier im Thread.  smiley


Danke Doro  smiley
Kommt davon, wenn man während seines Urlaubes nicht im Forum unterwegs ist, da verpasst man das Beste  wink

Schönen Tag an Alle und viele Grüße von Elisabeth
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yvy

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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 10.April 2018 11:26:43 »
Antwort mit Zitat nach oben
Super Christof,

genau solche Infos finde ich immer am hilfreichsten.
Kurz, knapp, aber auf den Punkt.
Hattest du etwas zum Wetter geschrieben ?

Jetzt muss ich mich eben zwischen euren beiden Routen o.ä. entscheiden.
Der ursprüngliche Süden oder eher klassische Route.
Leider erwische ich ja immer die Semana Santa....  undecided
Priorität hat auf jeden Fall eine Faultiersichtung, Tom ausgeschlossen  grin

Playa Hermosa würde ich am ehesten auslassen...

LG yvy
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Christof

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Re:Costa Rica- Mietwagen Rundreise
« Antwort #40 am: 10.April 2018 13:29:15 »
Antwort mit Zitat nach oben
Vielen Dank, yvy,

freut mich, dass Du mit den Infos etwas anfangen kannst. Semana Santa sorgt fast überall für Menschenmassen (wobei die ja alle irgendwoher kommen müssen! Wahrscheinlich muss man nur im Gegenzug genau dorthin fahren, wenn man Ruhe sucht  grin  Wir trafen Leute aus Denver, aus Portland, aus Philadelphia, aus Bern und aus Basel ... alles nette Reiseziele). Bei Manuel Antonio hatte ich ebenfalls die leise Hoffnung, dass sich der Strom verteilt, sobald wir im NP sind - die trog aber leider, diese Hoffnung.

Wenn ich die Reise noch einmal planen würde, wäre der Süden mein Favorit anstelle der klassischen Route. Manuel Antonio würde rausfallen, lieber länger in einer Lodge wie Nicuesa bleiben, und statt Arenal eine andere Vulkangegend in Erwägung ziehen. Playa Hermosa musste sein, weil meine Frau den Strand und das Meer und das Schwimmen im Meer liebt.

Und nun zum Wetter: Da hatten wir sehr viel Glück! Beispiel Nicuesa: Am Abend vor unserer Ankunft fiel die Nachtwanderung wegen Starkregens aus; wir konnten sie machen. Beispiel Arenal: Am Tag der Anfahrt präsentierte sich der Vulkan wolkenlos, am Tag danach ab dem Vormittag mit einem schicken Wolkenschal. Am Tag unserer Abfahrt dagegen: komplett verschleiert, und geregnet hat es ebenfalls kräftig. Beispiel Nicuesa: Während der Kaffeewanderung hielt das Wetter; der Starkregen setzte erst ein, als wir schon wieder in der Lodge saßen und die Rohschokolade mit Gewürzen verfeinerten.

Faultiere haben wir in Manuel Antonio gesehen, allerdings gut versteckt. Aber in San Gerardo haben wir Quetzales gesehen, erst ein Weibchen, später ein Männchen. Das war wirklich beeindruckend.

Noch mal zum Thema Kosten und dem Post von Doro: Ja, es geht auch in Costa Rica billiger, vor allem in den Touristenzentren. Es ist ein Zugeständnis an vergleichsweise wenig Zeit und zunehmende Bequemlichkeit, komfortablere Unterkünfte und feste Transfers zu buchen. Man kann sicher auch auf die meisten geführten Touren verzichten, auf Import-Wein ohnehin, und Verpflegung über den Supermarkt oder Marktstände senken das Budget noch einmal kräftig.

Keep on rollin',
Christof
« Letzte Änderung: 7.November 2019 12:50:22 von Christof » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
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