'n Tach zusammen,

es gibt ja einige hier im Forum, die gerne weite Reisen in exotische Länder unternehmen. Nun kann man sich in einigen dieser Länder ja ein paar Krankheiten einfangen, die man relativ schnell zu spüren bekommt und andere, die evtl. erst viel später auftreten.

Mich würde mal interessieren, ob Ihr nach einer Reise schon mal Erfahrungen mit Malaria, Dengue, Schlafkrankheit, Giardia, Hanta oder so gemacht habt? Oder mit exotischerem Zeug wie Tumbu, Loa Loa oder so?
Hat sich schon mal jemand von Euch nach der Rückkehr tropenärztlich durchchecken lassen (Stuhl, Blut, Urin?), um Bilharziose, Guineawürmer, Hakenwürmer oder andere Parasiten auszuschließen? Oder bin ich da der einzige, der sich (übertriebene?) Gedanken um solches "Gewürm" macht?

Gruß
Wolfgang   

Hi bike,

das hängt wohl auch mit der Art des Reisens zusammen. Ich denke, dass du eher der Hardcore-Reisende bist (siehe deine super Reiseberichte), der seine Reiseländer in einer sehr ursprünglichen Art kennenlernt. Ich gebe schon ehrlich zu, dass mir ein Stück mehr Komfort (Auto statt Bike (Obwohl ich begeisterter Biker bin), Hotel statt Rundhütte) schon sehr angenehm ist. Ausserdem hat mein Lieblingsland (USA) einen doch in jeder Hinsicht deutlich höheren Standart als irgendein Land in Afrika. Das ist jetzt keine Wertung, sondern eine objektiv nachvollziehbarer Tatsache.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass man dort nicht auch krank werden könnte. Doch ist die Gefahr, sich z.B. das Dengue-Fieber auf Hawaii zu holen deutlich geringer als auf dem afrikanischen Kontinent. Und selbst wenn, dann ist die ärztliche Versorgung in USA sicher schneller greifbarer und effizienter.

Wenn ich so nachdenke, habe ich mir meine bisher einzigen "Krankheiten" immer in Europa geholt. So hat mich Montezumas Rache nicht in Mexiko, sondern einmal auf Rhodos und einmal in Rumänien eingeholt.  Aber das ist ja auch keine ernsthaft Erkrankung.

Auch bin ich, nachdem du hier schreibst, wieder beruhigt, da ich schon dachte, dass du eventuell einer der Biker bist, die im Iran entführt wurden.

Viele Gruesse und allzeit gesundes Reisen
Fritz

Moin Fritz,

klar sind bei mir einige Gesundheitsrisiken etwas deutlicher ausgeprägt, aber vieles kann man sich bei einer Pauschalreise genauso einfangen.
Dengue ist in fast allen Tropenländern (Afrika, Asien, Mittelamerika) im Vormarsch und die "Dengue-Mücken" stechen auch tagsüber, Hanta ist in Mittelamerika und den südlichen USA auch ordentlich verbreitet, Giardia fast weltweit von Neuseeland bis Alaska. Das kann man sich z.B. prima einfangen, wenn man beim Baden mal 'nen Schluck Wasser zu sich nimmt. Ok, das merkt man dann relativ bald, aber findet der Hausarzt in Deutschland die Ursache? ...
Bilharziose ist weltweit die zweithäufigste (?) Krankheit und das merkt man nicht gleich so ohne Weiteres. Und verschiedene Parasiten kann man sich auch prima beim Essen oder Barfußlaufen oder durch Mückenstiche zuziehen, egal, auf welche Art man Urlaub macht.

Deshalb hats mich einfach mal interessiert, ob sich da jemand Gedanken macht bzw. schon mal hat untersuchen lassen?

Gruß
Wolfgang

...wenn der Wolfgang im Irak hätte entführt werden sollen, dann hätte er aber einen weiiiiiten Umweg gemacht 

zum Thema zurück:
...mir blieben bisher solche Erfahrungen wie Krankheiten usw. erspart, wobei ich sagen muss, wenn ich mich in für Mitteleuropäer ungewöhnliche Kochhygiene-Verhältnisse (oder wie auch immer man das nennen will....ähem) antreffe, dann "koche" ich meistens selbst wenn es sich irgendwie machen lässt. Irgendeinen Fisch und eine Kartoffel oder sowas auf dem Grill - da kann man nichts falsch machen, jedenfalls nicht, wenn man auch noch den Fisch selber fängt. Wenn wir "frei" unterwegs sind, dann brauchen wir keine kulinarischen Höchstflüge.
Sorgen um das "Gewürm" mache ich mir immer nur vor der Reise - während der Reise gar nicht und danach interessiert es mich gar nicht soooooooooo genau (sonst müsste man sich ja noch Gedanken machen...). Hier wissen wir ja auch nicht was wir alles ungewollt mitessen, oder?
Ich musste zwar auch schon Dinge essen, da hätte ich lieber nicht gewusst, was vorher alles darübergekrochen ist...im Zweifelsfall das Fleisch lange genug auf dick eingeölter Platte braten oder nicht so genau hinschauen *schauder*.
Ich befasse mich mehr mit "sichtbarem" Gefleuch, Spinnen, Insekten und Schlangen, das sind Gefahren mit denen ich umgehen kann.

Gott-oder-wem-auch-immer-sei-Dank habe ich ausser chronischem Fernweh noch keine Krankheit nachhause geschleppt.
Manu

Hallo,

@Manu
ja der bike ist nicht nur in Afrika unterwegs sofern ich richtig informiert bin und die Jungs (oder Mädels) die im Irak entführt wurden, rechne ich auch zu dieser Sorte von Hardcore-Reisenden wie unseren bikeafrica.

@bikeafrica
auch wenn ich im Regelfall auch Individualtraveller bin. so hast du schon recht, dass man sich immer und überall etwas holen kann. Gott sei dank bin ich von all den aufgezählten Scheusslichkeiten bisher verschont geblieben. Selbstverständlich lasse ich mich regelmäßig checken, was dazu geführt hat, dass man einmal eine unerkannt verlaufende Hepatitis diagnostiziert hat. Ist aber bis auf gewisse veränderte Leberwerte (nein nein, kommt nicht vom Alkohol ) nichts zurückgeblieben.
Auch informiere ich mich gelegentlich schon im Tropeninstitut, welche Gefahren gesundheitlicher Art drohen könnten. So habe ich auch schon erfahren müssen, dass ein Land z.B. eine Gelbfieberimpfung verlangte, was im Reiseführer so gar nicht stand. Selbstverständlich ist für mich auch ein guter Grundimpfschutz, was eigentlich für jeden selbstverständlich sein sollte. Vorbeugend nehme ich grundsätzlich nichts, auch wenn zum Teil empfohlen. Da sind die Nebenwirkungen mancher Medikamente schlimmer als die Krankheit selber.

Trotzdem, allseits gesunde Reise
Fritz