Hallo Afrika-Reisende,
nur bei unserem allerersten Besuch in Südafrika waren wir in Johannesburg - und das ist nun mehr als 10 Jahre her. Also fanden wir, es ist an der Zeit, der Stadt einen erneuten Besuch abzustatten. Die Vilakazi Street in Soweto ist weltweit einzigartig: Hier haben gleich zwei Nobelpreisträger gewohnt – Nelson Mandela und Erzbischof Desmond Tutu. Und sowieso möchten wir dieses Mal einen Besuch in Soweto machen.

Hat schon jemand Erfahrungen mit einer organisierten Tour durch Soweto und kann uns einen Veranstalter empfehlen? Bitte keine Soweto zu Fuß oder mit dem Fahrrad-Touren - da mein Mann Rollstuhlfahrer ist wäre eine Tour mit Guide im eigenen Mietauto oder in einem Minibus die bessere Lösung.

Danke für Eure Unterstützung.

Hallo Uli,

unsere Freundin in Jo'burg kann da vielleicht weiter helfen. Ich schreibe ihr mal ....

Es ist auch schon etliche Jahre her, dass wir eine Tour durch Alexandra gemacht haben. D.h. eine junge, flippige Frau holte uns beide mit ihrem alten Mercedes im Hotel ab. Da sie selbst in Soweto wohnte, hatte sie einen etwa 17 Jahre alten Bewohner von Alexandra engagiert, dessen Englisch gewöhnungsbedürftig war, aber wir kamen in ganz unterschiedliche Ecken, vom Altersheim (damit hatte mein Mann beruflich zu tun) über eine frühere Wohnung Nelson Mandelas, Essensstände bis zu einem modernen Stadtteilzentrum, wo wir dann unbedingt im Lokalradio live Hallo sagen sollten. Von der Chefin kamen an manchen Orten Anweisungen, dass wir auf unsere Taschen aufpassen oder nicht fotografieren sollten. Sie hat solche Touren auch in Soweto angeboten.

Nur: ich habe keine Ahnung, wie die Frau hieß oder ob sie überhaupt noch solche Touren anbietet. Ich hatte einfach nach Township-Touren gegoogelt.

Grüße
Ruth

Danke schon einmal - ich übe mich dann mal in Geduld (wir haben ja auch noch Zeit bis September) 

Hallo Uli,

es geht dir hoffentlich schon etwas besser ? Schade, dass ihr nicht dabei sein konntet. Es war ein schöner Nachmittag und langer Abend.

Mittlerweile hat meine Freundin geantwortet. Persönlich kennt sie nichts, hat aber von diesen Klick schon Gutes gehört, besonders die Touren mit Ntombi

Danke, @nna, für den Link. Ich werde mich nächste Woche einmal mit denen in Verbindung setzen.

Es geht mir etwas besser, aber diese Grippe ist wirklich hartnäckig, ok bin ich noch nicht  .

Zitat von: Zypresse am 22.Februar 2015 20:52:49

Es geht mir etwas besser, aber diese Grippe ist wirklich hartnäckig, ok bin ich noch nicht  .

Bei mir hat es sich fast 3 Wochen hingezogen .... 

Hallo Zypresse,
ich weiß nicht, ob Deine Frage noch aktuell ist oder ob Ihr schon was Passendes gefunden habt?
Falls nicht, kann ich Thuli von Atamela Tours wärmstens empfehlen. Sie kommt aus Soweto und spricht sogar deutsch! Hier der Kontakt:

http://www.atamelatours.com/de

Viele Grüße, Inga

Danke, Inga, für den Link.
Und ja, meine Frage ist noch aktuelle, da ich noch nicht dazu gekommen bin, die Veranstalter anzufragen - deine nehme ich sicher noch mit dazu!

Hallo Zypresse vor Jahren besuchten wir Soweto mit Jimmys face to face der leider verstorben ist. Im neuen Reise Know How wird www. sowetotours.ca.za empfohlen. Ich habe auf der deren Homepage nachgeschaut und finde, dass sie ziemlich dasselbe wie damals Jimmy zeigte auch bieten. Soweto lohnt sich anzuschauen um sich ein besseres Bild vom sagenumwobenen Stadtteil zu machen. Mit Jimmy fuhren wir im Minibus er sprach Deutsch.Viel Glück und schöne Ferien. 

Nach zahlreichen Besuchen in Südafrika und auch in Jo'burg wollten wir endlich einmal auch Soweto ansehen. Auf Empfehlung von IngaSA (die übrigen angefragten Veranstalter reagierten garnicht, nachdem unsere besonderen Anforderungen wegen des Rollstuhls klar wurden) buchten wir bei Thuli eine Tour durch Johannesburg und Soweto. Wir haben es nicht bereut.

Neben den wesentlichen touristischen Highlights erfuhren wir viel aus erster Hand über das Leben in Soweto, über die Jahre der Apartheid, über aktuelle Themen und die Tagespolitik. Gerade das macht meines Erachtens den Reiz dieses Besuches aus: sachliche und neutrale Information werden bestens ergänzt duch Einblicke in das ganz persönliche Erleben des Alltags in Soweto und Johannesburg.

Besonders erwähnenswert:
Thuli hat sich bestens auf unsere persönlichen Wünsche nach Schwerpunkten der Rundfahrt eingestellt, die wir vorab per Mail mitgeteilt hatten. Und sie hat bei der Planung unserer Rundtour Wert auf eine größtmögliche Zugänglichkeit auch für Rollstuhlfahrer gelegt.

Danke an Euch - Malbec, Inga, Anna, Ruth - für die Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Tourveranstalter.

Hört sich sehr interessant an 

Toll, dass es Euch gefallen hat...und jetzt ein Buch von Nadine Gordimer lesen!
Grüessli
Estaube 

Hallo Zypresse, freut mich, dass Ihr eine gute Zeit mit Thuli in Soweto hattet 

Liebe Grüße, Inga

Teil 1 meines Berichtes über unsere Joburg-Soweto Tour ist online! Unter dem Link findet Ihr meinen ausführlicheren Bericht und vor allem: Fotos, hier das wichtigste in aller Kürze:

Johannesburg? Aber das ist doch so gefährlich. Das lohnt doch keinen Besuch. Seht lieber zu, dass ihr diese Stadt meidet.

Das waren, kurz gefasst, die Reaktionen, die ich bei der Planung unserer Reise zu hören bekam. Und in den vergangenen Jahren hatten wir ja selbst in der Tat Jozie oder Joburg, wie die Stadt auch genannt wird, weitestgehend gemieden. In den letzten Monaten stieß ich dann jedoch immer wieder auf Berichte, wie sehr sich die Stadt in den letzten Jahren verändert habe, wie viel sicherer sie geworden sei, dass sie einen Besuch lohne und es eine lebendige Design-Kultur-Kunst-Szene gäbe.

Und so beschlossen wir: dieses Mal soll es Johannesburg sein. Und wenn wir dort schon ein paar Tage verbringen, dann steht auch Soweto auf dem Plan. Soweto aber, das war uns klar, sollten wir lieber nicht auf eigene Faust besuchen, dafür wäre ein organisierter Besuch angeraten. Bei meinen Recherchen fand ich etliche Veranstalter, die sogenannte Township-Touren anbieten. Schöne bunte Webseiten haben sie fast alle, inhaltliche Schwerpunkte gibt es bei einigen, man kann Soweto per Rad erkunden oder den Besuch dort mit einem Bungee-Sprung verbinden und in einem B&B in Soweto übernachten. Ob die angebotenen Touren allerdings auch für uns mit dem Rollstuhl geeignet sein würden? Nun gut, Bungee-Jumping ist eh nicht so unseres und mit dem Fahrrad, das war klar, würden wir Soweto wohl auch nicht erkunden können. Aber wir hatten ja einen umgebauten Mietwagen, vielleicht könnte man ja die Rundfahrt einfach als private Tour in unserem eigenen Fahrzeug durchführen? So dachte ich mir und überlegte gleich, dass dies auch den Vorteil hätte, bestimmte Schwerpunkte nach unseren Interessen setzen zu können.

Gesagt, getan und eine freundliche Mail in englischer Sprache verfasst und an mehrere Tourveranstalter gesandt. Und dann: warten… warten… was soll ich sagen? Auch nach einer freundlichen zweiten Nachfrage sah keiner der angemailten Veranstalter die Möglichkeit einer Tour für uns, ganz mehrheitlich befanden sie meine Anfrage noch nicht einmal einer Antwort würdig.

Alle Township-Tour-Veranstalter haben kein Interesse an Kunden, zumindest nicht an Kunden mit Handicap? Alle Veranstalter? Nein! Eine kleine Ein-Frau-Agentur (einen Empfehlung aus diesem Forum übrigens!) meldete sich, um die Besucher in ihrer Heimat willkommen zu heißen: Atamela Tours, geführt von Thuli Khumalo. Atamela ist ein Sotho-Wort und bedeutet so viel wie „zusammen kommen“. Und dieser Name ist für Thuli Programm.

Thuli ist in Soweto geboren und aufgewachsen. Sie hat einige Jahre in Deutschland gelebt, gelernt und gearbeitet. So hat sie einen einmaligen, afrikanisch-europäisch-kulturellen Hintergrund.  Mit ihrem Unternehmen Atamela Tours bietet sie verschiedene Ausflüge an, um die Probleme, aber auch den Optimismus der südafrikanischen Gesellschaft zu zeigen.

Getroffen haben wir uns am Vormittag mit Thuli Khumalo am SABC, dem Sendezentrum des südafrikanischen Fernsehens. Von dort ging es auf direktem Weg zu einem tollen Aussichtspunkt auf dem Gelände der Universität Johannesburg. Vom A W Muller Stadion (barrierefrei erreichbar und sogar mit einer rollstuhlgerechten Toilette) konnten wir uns Johannesburg erst einmal von oben ansehen. hatten tatsächlich einen fabelhaften Blick auf die Skyline der Stadt. Auf der Tribüne sitzend hörten wir Thuli zu, die uns erzählte, wie Johannesburg entstanden ist und sich zur Wirtschaftsmetropole des Landes und auch ganz Afrikas hochgearbeitet hat.

Anschließend fuhren wir in die Stadtmitte, wo wir einige wichtige oder historische Gebäude ansehen konnten. Spannend auch das Viertel rund um das ehemalige Marktgebäude in Newtown, westlich der Innenstadt. Dort ist seit 1976 das Market Theatre und das Museum Africa beheimatet. Rechtzeitig zur Mittagzeit erreichten wir Arts on Main, wo sich in den letzten Jahren ein weiteres kulturell und atmosphärisch spannendes Viertel entwickelt hat. Es verbindet Studio-, Gewerbe-, Wohn- und Einzelhandelsflächen in einem renovierten Lagerhaus, das 1911 erbaut wurde und bietet Raum für unterschiedliche Künstler aus Film, Literatur und zeitgenössischer Kunst. Daneben gibt es einige Läden mit südafrikanischer Mode, Einrichtung, Büchern und sowie Veranstaltungsflächen. Immer samstags gibt es hier einen Markt für regionale Lebensmittel und Kunsthandwerk.

Weiter geht es in einigen Tagen mit dem Nachmittag unserer Tour mit Thuli von Atamela: auf nach Soweto.

Hallo Zypresse

Vielen Dank für den interessanten Bericht...bin gespannt wie es weiter geht. Wir werden am 27. April Freedom Day in Joburg sein...leider DER Feiertag in SA. Soweto haben wir vor Jahren schon besucht, aber die "neue" Stadt kennen wir noch nicht. Vielleicht hat Thuli eine Idee wie wir den Tag gestalten könnten.
Soweto wird von Einheimischen überlaufen sein, weil Museenbesuche  ect an diesem Tag gratis sind.
Liebe Grüsse
Estaube