Hallo zusammen,

ich habe gesehen, dass es ein paar ältere Threads zum Thema gibt, aber die helfen mir nicht so wirklich weiter.

Meine Anforderungen:
Ich suche ein Dreibeinstativ (Vierbein ist wohl zu teuer), das eine Spiegelreflexkamera und ein mittelgroßes Objektiv sicher (verwacklungsfrei) hält. Es sollte sich auf ca. 150 cm ausziehen lassen, aber auch Aufnahmen von weit unten ermöglichen, also recht flexibel sein. Ich möchte eine passende Schnellwechselplatte einzeln nachkaufen können. Der Preis sollte insgesamt nach Möglichkeit unter der 200-Euro-Marke bleiben, das Gewicht möglicht nicht über 3 kg. Die Größe in eingefahrenem Zustand ist mir relativ egal.

Ich werde es nicht auf Radreisen mitnehmen, aber ich möchte auch im Alltag oder bei Wochenendtouren oder Kurzreisen mehr fotografieren.

Wenn man jetzt auf Herstellerseiten wie Manfrotto, Gitzo, Cullmann, Novoflex, Hama usw. schaut, wird man ja erschlagen. Etliche Baureihen mit verschiedenen Modellen, dazu 87 verschiedene Stativköpfe und noch jede Menge unterschiedliche Schnellwechselplatten. 

Jetzt meine konkreten Fragen und da hoffe ich doch, dass einige der hier vertretenen Fotografen helfen können.

- kann einer ein konkretes Modell empfehlen oder eine bestimmte Firma, eine bestimmte Konstruktionsweise oder ebenso davon abraten? Ich habe bislang über Manfrotto recht gute Meinungen gelesen.
- Kugelköpfe erscheinen mir weniger stabil und schwieriger auszurichten? Liege ich damit richtig oder daneben?
- Weiß jemand eine Seite oder ein Forum, wo ich mir relativ schnell einen guten Überblick verschaffen kann, ohne mir die einzelne Beschreibung von 450 Stativen durchlesen zu müssen?

Gruß
Wolfgang

Ich habe mir schon einige Stative gekauft. Ich bin dann beim Manfrotto 55 hängengeblieben. War so vor 10 Jahren. Jetzt habe die ja sehr viele Modelle. Ich glaube, es ist das classic. Als Kopf habe ich mir mal den Getriebekopf junior geleistet. Erste Sahne. Als Wechselplatten verwende ich Schwalbenschwanzplatten. (Da ich zwei Kameras und verschiedene Neiger habe, habe ich alles auf Schwalbenschwanzplatten umgestellt) Die gab's vor Jahrzehnten mal günstig. Da es sie immer noch gibt (Arca Swiss), scheinen sie ja nicht schlecht zu sein

Danke für Deine Antwort!
Deine Kombination kostet natürlich gleich mal über das Doppelte als das, was ich mir vorstellte. Ob die billigeren Modelle der Serie 290 von Manfrotto dann auch noch so gut sind?

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,
ich brauche auch ein neues Stativ, da meins auf der letzten Reise kaputtgegangen ist.
Ich hatte mir letztens diese angeschaut:
Manfrotto 055XPROB
Giottos MH5310-630 Vitruvian
Das erste ist mir als Reisestativ allerdings zu schwer. Das zweite hat 3 Auszüge, das ist uns zu viel zum Verstellen.
Kannst ja mal schauen, ob sie für dich in Frage kommen.
Beim Kugelkopf habe ich auch meine Bedenken, dass sich das schwer ausrichten lässt.
Viele Grüße
Katja

Hi Wolfgang,

ich habe mir gerade folgendes gegönnt:

Manfrotto 190XPROB Stativ Pro (2 Auszüge, Belastbarkeit bis 5 kg, 146 cm Höhe) schwarz ohne Kopf

TRIOPO Stativkopf - Kugelkopf B-2

Habe es allerdings erst seit Silvester. Macht aber einen sehr guten Eindruck....Habe allerdings erst einige Trockenübungen hinter mir. Eine Schnellwechselplatte zusätzlich kostet ca. 25 €.

VG Gerd

Hallo Wolfgang,

spannendes Thema... 

Ich hatte mir im Oktober endlich ein neues Stativ gekauft, nachdem ich über 2 Jahre danach gesucht hatte (inkl. 2x Photokina und Vergleich sämtlicher Stative) Ich hatte mich dann für eins von Sirui entschieden und bin damit bisher sehr zufrieden. Aus Gewichtsgründen (Ich = Frau = klein und schwach...  )hatte ich mich allerdings für ein Carbonstativ entschieden, welches natürlich teurer ist. Für Dich könnte hier z. B. eine Aluminiumvariante  (schau mal bei der R-Serie z. B.)in Frage kommen. Ich hatte es damals auch über Meinfoto.com bestellt, hat gut geklappt.

http://www.meinfoto.com/Stative_und_Zubehoer/SIRUI_Stative_Koepfe_c518.htm

Die Marke ist noch nicht so bekannt, inzwischen kenne ich aber mehrere, die von dort was haben.

Weiterhin in engerer Auswahl war die Firma Rollei mit der Stativ-Reihe Fotopro:

http://www.rcp-technik.com/typo3/index.php?id=rollei_stative_kamerahalterungen&no_cache=1&tx_ewaccessories_pi1%5Bitem%5D=8

Der Kugelkopf war hier direkt dabei; leider bin ich mir nicht mehr sicher, ob man ihn austauschen konnte (z. B. gegen 3 Wege-Neiger).

Die Stative von Manfrotto waren auch in meiner engsten Auswahl (insgesamt prima Eindruck), ich hatte mich dann für das von Sirui entschieden, da hier für einen ähnlichen Preis mehr Zubehöhr dabei war (Tasche, Tragegurt, zweite kurze Stativsäule + Einbeinstativfunktion).

Thema Kugelkopf: ich wollte unbedingt einen Kugelkopf haben, jetzt habe ich ihn und muss mich schon noch etwas dran gewöhnen. Je nach Blickwinkel und Ausrichtung muss man mit einem Drei-Wege-Neiger aber auch ganz schön "rumeiern" (ich zumindest). Deshalb war für mich wichtig, dass ich den Kopf ggf. austauschen kann. Ich glaube, wenn man sich an den Kugelkopf etwas gewöhnt hat, kommt man mit ihm recht gut zurecht.

Ansonsten: ich würde auf jeden Fall das Stativ ausprobieren! Nicht irgendwie aufgrund einer Beschreibung bestellen.

Viel Erfolg bei der Suche! Ist wirklich nicht einfach.
Viele Grüße Gudrun

Hallo Wolfgang,

ich habe seit ca. 2 Jahren die gleiche Kombination wie Gerd und bin mit ihr als Reisestativ inkl. Stativkopf sehr zufrieden.

Eine super Seite mit guten und ausführlichen Tests und Tipps findest du auf folgender Seite:

http://www.traumflieger.de/

unter DSLR-Zubehör => Stativtipps.

Viele Grüße
Uwe

Danke euch schon mal für die vielen Antworten, Infos und Links.
Ich bin jetzt auch noch auf die Holzstative von Wolf bzw. Berlebach aufmerksam geworden.

Ist ja schwieriger, ein Stativ zu kaufen als eine Kamera oder ein Auto ... 

Gruß
Wolfgang

sag ich doch 

Was meinst Du, warum ich solange dafür gebraucht habe.... 

Gudrun 

Aus eigener Erfahrung kann ich das Manfrotto 055B wärmstens empfehlen. Ich benutze es seit vielen Jahren ... dürfte aber nur noch "antiquarisch" zu haben sein  . Die minimale Auszugshöhe ist aber nicht so berauschend, was mich nie störte. Das 55 xprob ist da besser und auch sonst ein würdiger Nachfolger meines Museumsstücks. Berlebach ist immer eine Option.
Da Du Kugelköpfe eh nicht magst, nur ganz kurz: Der Manfrotto 141 ist sehr gut ... nehme ich selbst. FLM (dto) bietet ein gutes Preis-Leistungsverhältniss in allen Gewichtsklassen. Nuuur ... ein guter Kopf kostet gutes Geld.
Überaus empfehlenswert ist als Alternative der Dreiwegeneiger von Mamiya (AW 701). Der wiegt kaum was, kostet wenig und hält alles incl Mittelformatkameras. Benutze ich ebenfalls zu meiner größten zufriedenheit.
Als Schnellwechselsystem nehme ich seit vielen Jahren eigentlich nur noch das Novoflex miniconnect. Wahnsinn was das scheinbar filigrane Teil hält. Eine Handvoll Platten kosten nicht die Welt und reichen bis an Dein Lebensende. Diese können immer an der Kamera beiben, da sie kaum auftragen.
Wie gesagt alle erwähnten Teile benutze ich seit langem und haben sich echt bewährt.

Ups ... Edit sagt: Manfrotto 141 ist kein Kugelkopf, sondern ein Neiger. Als Kugelkopf habe ich einen Giotto Schlagmichtod seit vielen Jahren(zehnten)

... ich merke auch schon, dass es mit den anfangs anvisierten 200 Euro knapp werden könnte. Das war so 'ne erste Richtschnur. Ich lege lieber noch was drauf und bezahle mehr, als nach einem Jahr sagen zu müssen, dass ich jetzt nochmal in den Laden muss.

Ich kenne das ja auch von Ausrüstungsgegenständen wie Zelt oder Packtaschen fürs Rad. Eine gewisse Summe muss man investieren, wenn es was taugen soll. Der Rest taugt dann für 'ne Schönwetter-Wochenendtour, aber nicht, wenn mans wirklich braucht.

Gruß
Wolfgang

Zitat von: hawod am 6.Januar 2013 19:4:9

Da Du Kugelköpfe eh nicht magst, nur ganz kurz: Der Manfrotto 141 ist sehr gut ... nehme ich selbst. FLM (dto) bietet ein gutes Preis-Leistungsverhältniss in allen Gewichtsklassen. Nuuur ... ein guter Kopf kostet gutes Geld.

... ich kenne nur billige Kugelköpfe. Die waren vielleicht auch einfach nur zu klein. Vielleicht wäre ich mit einem guten ja zufrieden.

Gruß
Wolfgang

Dann guck mal nach dem Cullmann 4.1 Kugelkopf. Wurde mir von einem ziemlich kompetentem Fotografen mal empfohlen. Soll unschlagbares Preis-Leistungsverhältniss haben.

Hallo Wolfgang,

da Du mich so nett gebeten hast
Allerdings kann ich nicht so wirklich etwas Brauchbares dazu beitragen, weil ich bei Stativen und - für mich noch viel wichtiger - dem Stativkopf ganz andere Massstäbe habe. Und die schlagen sich natürlich auch in Euro nieder 

Beim Stativ gehe ich konform mit den hier schon erwähnten Manfrotto 190XPROB Stativ Pro und Manfrotto 055XPROB. Beides gute Allroundstative, die aber auch schon ohne Kopf den Preisrahmen sprengen. Ich habe neben einem Gitzo Carbon und dem Berlebach Mini beide Modelle im Einsatz.

Beim Stativkopf gibt es für mich eigentlich nur einen einzigen: den RRS BH-55, der stabil ist und in der Handhabung ein Traum. Bei anderen Kugelköpfen hat mich entweder die Stabilität gestört (nicht toll, wenn eine 1er mit 500mm auf die Nase fällt    ) oder die Frickelei mit den verschiedenen Knöpfen, die oft nicht feinfühlig genug waren, um den Bildausschnitt festzulegen. Da war dann oft fixiert und dann sackte die Kamera doch wieder ein paar Zentimeter ab    Ich persönlich habe für meine fotografischen Gebiete mit dem BH-55 mein Glück gefunden    Der ist auch bei Temperaturen unter minus 20 Grad stundenlang draussen noch einsatzbereit.
Aber ja, auch wieder sehr teuer 

Um auf den Anfang zurück zu kommen, Du siehst, ich kann da nicht wirklich brauchbar weiterhelfen. Ich mag einfach keine - in meinen Augen - schrottigen Stativköpfe empfehlen, da es nichts Halbes und nichts Ganzes ist. Beim Stativ sehe ich das nicht ganz so kritisch, da kann man nicht sooo viel falsch machen. Da zählen vielleicht mehr Gewicht, Stabilität (Stichwort Wind) und wie man damit klar kommt. Ich persönlich mag die Drehverschlüsse an den Beinen der Gitzos nicht so gern - ich nenne die schlicht Blondinenfeindlich    Aber das muss man selber probieren.

Viele Grüsse
Sandra

Hallo Sandra,
auch wenn Du meintest, mir nicht brauchbar weiterhelfen zu können, hast Du es wie alle anderen doch (sehr) getan. Für mich war bisher der Stativkopf fast völlig außerhalb meiner Betrachtung. Der hatte in meinen Augen nicht so das Gewicht. 

Das Manfrotto 055XPROB (das wäre jetzt so meine Wahl) gibts ab ca. 140 Euro und dann kommt noch ein brauchbarer Kopf dazu. Da muss ich dann noch ein bisschen suchen. Und ich finde es gut, wenn Du keinen Stativkopf empfehlen willst, von dem Du nicht selbst überzeugt bist. Ich will ja auch was kaufen, mit dem ich in zwei Jahren noch zufrieden bin. Lieber bezahle ich jetzt etwas mehr, als in zwei Jahren wieder von vorne anzufangen, weil die Ansprüche gestiegen sind.   

Meine letzten Stativ-Erfahrungen sind ewig her, daher jetzt eine vielleicht blöde Frage:
Der Stativkopf und die Schnellwechselplatte müssen ja wohl zusammenpassen und das tun nicht alle untereinander.
Bei Stativ und Stativkopf kann ich aber munter zwischen den Herstellern kombinieren, oder?

Gruß
Wolfgang

Das 190'er hab ich auch noch. Ist mir zu wacklig. Um Bildausschnitte hinzubekommen gibt es nichts besseres als ein Getriebekopf. Die 3-Wege Neiger löst man, stellt ein und nach dem Festziehen stimmt der Ausschnitt wieder nicht. Kugelköpfe kippen in alle Richtungen. Wenn man etwas dynamisches fotographiert, ist ein Kugelkopf natürlich das Richtige. Vielleicht kannst Du ja irgendwo mal einen Getriebekopf ausprobieren.

Zitat von: Sailor am 6.Januar 2013 22:27:9

Um Bildausschnitte hinzubekommen gibt es nichts besseres als ein Getriebekopf. Die 3-Wege Neiger löst man, stellt ein und nach dem Festziehen stimmt der Ausschnitt wieder nicht. Kugelköpfe kippen in alle Richtungen. Wenn man etwas dynamisches fotographiert, ist ein Kugelkopf natürlich das Richtige. Vielleicht kannst Du ja irgendwo mal einen Getriebekopf ausprobieren.

... hier gibts 'nen größeren Fotoladen, der sowas vielleicht hat. Mir gehts eher um Landschaftsbilder.

Gruß
Wolfgang

Zitat von: BikeAfrica am 6.Januar 2013 22:22:11

Der Stativkopf und die Schnellwechselplatte müssen ja wohl zusammenpassen und das tun nicht alle untereinander. Bei Stativ und Stativkopf kann ich aber munter zwischen den Herstellern kombinieren, oder?

Genau so ist es: Stativ und Stativkopf können unterschiedliche Hersteller sein, die Schnellwechselplatte ist aber immer passend zum Kopf. Also Manfrotto hat andere als Berlebach oder es gibt Arca Swiss (die ich für den RRS habe)

ich habe das Cullmann Magnesit 522 mit CW25 (Alu-Stativ + 3-Wege-Kopf CW25) ! Bin davon sehr begeistert und nutze es andauernd. =)

... so, damit der Thread auch ein Ergebnis hat:
Es ist nun das Manfrotto 055XPROB und der Manfrotto Getriebeneiger Junior geworden. Die Kombination hat zwar sowohl preislich als auch vom Gewicht her meine Vorstellungen gesprengt, macht aber einen guten und hochwertigen Eindruck. Kein Vergleich zu einem 30 Jahre alten (billigen) Stativ, das hier so in der Ecke rumoxidiert, weil es selbst bei sämtlichen festgezogenen Gelenken immer noch etwas Spiel hat.

Danke euch für eure Tipps und ganz besonders für den mit dem Getriebeneiger. Ich wusste nicht, dass es so etwas gibt, ist aber genau das, was ich mir vorgestellt hatte. 

Gruß
Wolfgang